17. Januar, 2025

Unternehmen

Volkswagen unter Druck: Toyota bleibt Nummer eins

Nach Jahren des Kopf-an-Kopf-Rennens verliert Volkswagen den Anschluss an Toyota als globalen Marktführer. Rückläufige Absatzzahlen, Schwächen im E-Auto-Markt und Probleme bei Audi belasten den Konzern – während Toyota souverän die Spitze verteidigt.

Volkswagen unter Druck: Toyota bleibt Nummer eins
Mit über zehn Millionen verkauften Fahrzeugen bleibt Toyota weltweit führend. VW bleibt mit 9,03 Millionen deutlich hinter den eigenen Zielen zurück.

Absatzkrise bei Volkswagen: Toyota enteilt

Der Wolfsburger Autobauer Volkswagen bleibt auch 2024 hinter dem japanischen Konkurrenten Toyota zurück. Mit 9,03 Millionen verkauften Fahrzeugen verzeichnet VW ein Minus von 2,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und bleibt damit deutlich hinter Toyotas voraussichtlich über zehn Millionen verkauften Fahrzeugen.

Die Zeiten, in denen sich die beiden Konzerne ein enges Rennen lieferten, scheinen vorbei. Während Toyota die zehn Millionen verkauften Fahrzeuge bereits 2021 wieder erreichte, kämpft Volkswagen seitdem mit rückläufigen Absatzzahlen.

Besonders problematisch sind die Entwicklungen in China, wo der Konzern einst als Marktführer dominierte.

China: Vom Vorreiter zum Nachzügler

Volkswagen, lange Zeit Spitzenreiter im chinesischen Markt, sieht sich zunehmend von heimischen Konkurrenten wie BYD abgehängt. Der chinesische Markt wird inzwischen von Elektroautos und Plug-in-Hybriden dominiert – ein Segment, in dem Volkswagen mit seinen hochpreisigen Modellen nicht mithalten kann.

2024 verkaufte VW in China 2,9 Millionen Fahrzeuge, ein Rückgang um 9,5 Prozent. BYD hingegen konnte rund vier Millionen Fahrzeuge absetzen.

„Wir haben stets betont, dass Profitabilität Vorrang vor höheren Stückzahlen hat“, erklärte ein Sprecher von VW in Peking.

Dennoch bleibt das Ziel, bis 2030 wieder vier Millionen Fahrzeuge pro Jahr in China zu verkaufen.

Mit einem Rückgang von 11,8 Prozent und nur 1,7 Millionen verkauften Fahrzeugen verliert Audi weiter an Boden gegenüber BMW und Mercedes-Benz.

Audi in der Krise: Schwache Verkäufe und Modellwechsel

Besonders schwer trifft die Absatzkrise die Premium-Tochter Audi. Die Marke aus Ingolstadt musste einen Rückgang von 11,8 Prozent hinnehmen und liegt mit 1,7 Millionen verkauften Fahrzeugen deutlich hinter BMW und Mercedes-Benz. Beide Konkurrenten setzten jeweils rund 2,4 Millionen Fahrzeuge ab.

Zusätzlich zu den Herausforderungen in China leidet Audi unter hausgemachten Problemen. Die Marke führt bis Ende 2025 mehr als 20 neue Modelle ein – eine Strategie, die vorübergehend zu Verkaufsdellen führt.

Porsche, Skoda und Seat: Licht und Schatten bei den Marken

Während Audi schwächelt, konnten die „Volumenmarken“ Skoda und Seat (inklusive der sportlichen Submarke Cupra) mit einem Plus von sieben Prozent überraschen. Auch die britische Luxusmarke Bentley musste hingegen einen Rückgang von über 20 Prozent hinnehmen.


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Porsche, eine der profitabelsten Marken im VW-Konzern, verzeichnete in China einen drastischen Rückgang von 28 Prozent und lieferte nur noch 57.000 Fahrzeuge aus.

Besonders belastend war die Verzögerung beim Elektromodell Macan in Europa. Dennoch gelang es Porsche, durch Einsparungen in Höhe von 1,5 Milliarden Euro die Kosten abzufedern.

Toyota bleibt unangefochten – aber Konkurrenz rückt auf

Während Volkswagen mit Absatzproblemen kämpft, konsolidiert Toyota seine Spitzenposition. Der japanische Konzern setzt auf eine ausgewogene Mischung aus Verbrennern, Hybriden und Elektroautos und konnte so die zehn Millionen-Marke problemlos verteidigen.

Eine neue Bedrohung für Volkswagen könnte jedoch aus Japan selbst kommen: Eine Fusion der Marken Nissan, Honda und Mitsubishi steht im Raum. Zusammen könnten diese drei Unternehmen ihre Verkaufszahlen deutlich steigern und Volkswagen Platz zwei schneller streitig machen, als erwartet.