Für den Volkswagen-Konzern könnte das Jahr 2023 aufgrund schleppender Elektroauto-Verkäufe teuer werden. Der Autoriese sieht sich möglicherweise mit einer Strafe von bis zu 1,5 Milliarden Euro konfrontiert, sollten die CO2-Flottengrenzwerte der EU nicht eingehalten werden. Diese Zahlungen resultieren aus einem Analystengespräch, wie ein Unternehmenssprecher bestätigte. Noch im Vorjahr wurden teilweise deutlich höhere Summen befürchtet. Trotz dieser Herausforderungen legte die im DAX notierte VW-Aktie kürzlich um rund zwei Prozent zu, was auf den optimistischen Grundton des Managements zurückzuführen ist.
In der EU gelten in diesem Jahr strengere Emissionsgrenzen für die Automobilbranche. Überschreiten die durchschnittlichen CO2-Emissionen der neu verkauften Fahrzeuge diese Grenzen, drohen empfindliche Strafen. Angesichts der komplexen Marktlage und der wirtschaftlichen Bedeutung der Automobilindustrie rufen allerdings viele politische Stimmen dazu auf, den Sanktionsmechanismus zumindest vorübergehend auszusetzen.
Dennoch stehen den Autobauern mehrere Strategien offen, um potenzielle Strafzahlungen zu minimieren. Eine Möglichkeit besteht in der Erhöhung der Verkaufszahlen von Elektrofahrzeugen und Hybriden. Effizientere Verbrennungsmotoren können ebenfalls den CO2-Ausstoß reduzieren. Darüber hinaus bietet die Bildung von sogenannten 'Pools' mit anderen Herstellern eine Chance, indem sie als gemeinsamer Anbieter betrachtet werden und so zusammen ihre Emissionsbilanz verbessern.
Das Analystengespräch bei Volkswagen war ein typisches 'Pre-close Call', das vor einer ruhigen Phase vor der Veröffentlichung von Geschäftszahlen den Austausch mit Researchhäusern ermöglicht.