Nach einem langwierigen Verhandlungsmarathon scheinen sich Volkswagen und die Gewerkschaft IG Metall bei den bislang längsten Gesprächen über Lohn und Arbeitsplatzsicherheit einander anzunähern. Insider, die in die Verhandlungen involviert sind, ließen durchblicken, dass es Fortschritte gibt, ohne jedoch genaue Details preiszugeben. Seit Montag läuft die mittlerweile fünfte Verhandlungsrunde. Europas größter Autobauer befindet sich in kritischen Gesprächen mit Arbeitnehmervertretern, da Kostensenkungsmaßnahmen auf dem Tisch liegen. Volkswagen argumentiert, dass diese notwendig seien, um im internationalen Wettbewerb bestehen zu können. In den letzten Wochen demonstrierten bereits rund 100,000 Beschäftigte in zwei separaten Streiks gegen die Pläne des Managements, die Löhne zu kürzen, Kapazitäten zu reduzieren und möglicherweise deutsche Standorte erstmals zu schließen. Es waren die größten Arbeitsniederlegungen in der Geschichte von Volkswagen. Diese Krise kommt zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt, da auch politische Umwälzungen und eine wirtschaftlich unsichere Lage Europas größter Volkswirtschaft belasten. Hinzu kommt, dass die Automobilindustrie der Region insgesamt Turbulenzen erlebt.