Der VW-Konzern hat ambitionierte Pläne für das kommende Jahr, trotz der anhaltenden Herausforderungen in der Automobilindustrie. Während das Unternehmen unter der Leitung von Konzernchef Oliver Blume einen Umsatzanstieg anstrebt, bleiben signifikante Verbesserungen bei der operativen Marge aus, was vor allem dem schwierigen Marktumfeld in China geschuldet ist. Dort erwartet VW weiterhin rückläufige Gewinne, da der Konkurrenzdruck durch lokale Hersteller, insbesondere im Segment der Elektrofahrzeuge, wächst.
Dennoch hat die VW-Aktie eine positive Entwicklung verzeichnet und erreichte ihr bisheriges Jahreshoch von 112,05 Euro. Experten wie Jose Asumendi von JPMorgan sehen den Jahresausblick des Konzerns zwar als zurückhaltend, betonen aber, dass die größten Investitionsausgaben des Vorjahres hinter dem Unternehmen liegen. Hoffnung setzt VW zudem auf die Rentabilität von Porsche, die im neuen Jahr eine strategische Wende plant.
In naher Zukunft strebt VW eine Umsatzsteigerung von bis zu 5 Prozent an, was höhere als von Analysten erwartete Werte reflektiert. Der Vorstand rechnet mit einer stabilen operativen Umsatzrendite zwischen 5,5 und 6,5 Prozent. Ein umfangreiches Sparprogramm soll Kostensenkungen ermöglichen, obgleich die Effekte vorerst nicht umgehend sichtbar sein werden. Innerhalb Deutschlands sollen bis 2030 rund 35.000 Stellen der Kernmarke VW Pkw entfallen, wobei betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen sind.
Die unberechenbare geopolitische Lage und wachsende Handelsbarrieren könnten ebenfalls die Bilanz von VW beeinflussen, da in den USA zusätzliche Zölle drohen. Im April steht die Entscheidung von US-Präsident Donald Trump aus, ob solche Maßnahmen verschärft werden. Gleichzeitig profitiert Volkswagen aktuell noch von einem temporären Aufschub erhöhter Zölle im Rahmen des Freihandelsabkommens USMCA.
Eine positive Entwicklung ergibt sich durch die Diskussion um die EU-CO2-Abgasgrenzen. Sollte die EU-Kommission ihren Vorschlag umsetzen, die Erreichung der Ziele flexibler zu handhaben, könnte dies VW finanziell entgegenkommen. Der Konzern hat früher mit erheblichen Strafzahlungen gerechnet. Weiterhin plant VW, künftig signifikant in Zukunftstechnologien und den Umbau des Konzerns zu investieren, mit einem Netto-Cashflow von zwei bis fünf Milliarden Euro im Automobilsektor für 2025.
Der Gewinn des letzten Jahres fiel um 31 Prozent, dennoch sieht VW-Management trotz des derzeitigen Preiskampfs in China langfristig eine Stabilisierung der Ergebnisse voraus. Die Investitionen werden ab 2025 zurückgefahren, mit einem Fokus auf neue Technologien und Software, teilweise in Kooperation mit Partnern wie dem US-Unternehmen Rivian.
Das Unternehmen hat außerdem beschlossen, seine Ausgaben in den kommenden Jahren drastisch zu senken. Der geplante Investitionsumfang für neue Technologien in den Jahren 2025 bis 2029 wird auf rund 165 Milliarden Euro reduziert, nachdem in den vorherigen Jahren 180 Milliarden Euro veranschlagt wurden.