Volkswagens Arbeiterorganisationen verfolgen einen unerwarteten Kurs, um drohende Werksschließungen und Massenentlassungen in Deutschland abzuwenden: Lohnkürzungen. Der Vorschlag von IG Metall und dem Betriebsrat sieht vor, die Arbeitskosten um etwa 1,5 Milliarden Euro zu senken. Dies gilt als vorbereitende Maßnahme für die nächste Tarifrunde mit dem Management von Volkswagen. Im Gegenzug verlangen Gewerkschaft und Betriebsrat Jobgarantien und die Sicherung der Zukunft der neun deutschen Werke von Volkswagen. Sie zeigen auch Flexibilität bei den Arbeitszeiten, solange dies Arbeitsplätze erhält. Im September hatte Volkswagens Management einen langfristigen Beschäftigungssicherungsvertrag gekündigt und wegen enttäuschender finanzieller Ergebnisse des Unternehmens Arbeitsplatzkürzungen ins Spiel gebracht. Ein pauschaler Gehaltsverzicht von 10 % für die deutsche Belegschaft sei ebenfalls im Gespräch. Betriebsratsvorsitzende Daniela Cavallo stellte klar, dass man massiv gegen Schließungen oder Massenentlassungen Widerstand leisten werde. Sie kritisierte die Vorschläge des Managements als rückwärtsgewandt und stellte dem 'einen zukunftsorientierten Masterplan' gegenüber, der keine Werksschließungen oder Zwangsentlassungen beinhaltet. Cavallo fordert zudem einen Verzicht auf Boni und eine Gehaltsbeteiligung des Managements zur Sicherung der Unternehmenszukunft. Thorsten Gröger von IG Metall warnte, dass mangelnder Dialog von Seiten der Unternehmensführung eine Eskalation provozieren könnte, hofft jedoch auf eine Einigung vor Weihnachten. Ende des Monats läuft der verbindliche Arbeitsfrieden aus, der Streiks oder andere Arbeitskampfmaßnahmen bislang verhindert.