15. Januar, 2025

Wirtschaft

Volkswagen sichert sich mit neuem Tarifvertrag eine flexible Zukunft

Volkswagen sichert sich mit neuem Tarifvertrag eine flexible Zukunft

Im Rahmen der aktuellen Tarifverhandlungen mit der IG Metall hat Volkswagen eine bemerkenswerte Vorsorgemaßnahme getroffen, um auf mögliche wirtschaftliche Krisensituationen vorbereitet zu sein. Ein neuer Zukunftstarifvertrag, der kurz vor den Weihnachtsfeiertagen ausverhandelt wurde, beinhaltet eine spezifische Notfallklausel, die unter bestimmten Bedingungen eine Reduzierung der Wochenarbeitszeit auf bis zu 28 Stunden vorsieht. Diese Maßnahme, die bei Arbeitsengpässen aktiviert werden kann, bietet den Arbeitnehmern zwar einen teilweisen Lohnausgleich, sieht jedoch auch Einkommensabschläge vor, bestätigten interne Konzernquellen.

Die Regelung ist so konzipiert, dass sie nur im äußersten Notfall greift, wenn alternative Maßnahmen wie der Abbau von Überstunden und Kurzarbeit ausgeschöpft wurden. Im Detail bedeutet dies, dass die reguläre Arbeitszeit von 35 Stunden um bis zu sieben Stunden reduziert werden kann. Die Vergütung wird dabei für die ersten beiden Stunden der Arbeitszeitverkürzung vollständig, für weitere Stunden nur anteilig gewährt, wobei maximal drei Stunden unbezahlt bleiben. Im Konzern wird jedoch betont, dass aktuell nicht mit einer dramatischen Verschärfung der Lage gerechnet wird.

Interessanterweise erinnert diese Klausel an frühere Maßnahmen zur Arbeitsplatzsicherung, wie etwa die Ende 1993 eingeführte Vier-Tage-Woche, die Volkswagen damals half, massive Entlassungen in wirtschaftlich schwierigen Zeiten zu vermeiden. Die aktuelle Vereinbarung soll letztlich dazu beitragen, den Stellenabbau von 35.000 Arbeitsplätzen bis 2030 sozialverträglich zu gestalten, ohne betriebsbedingte Kündigungen. In Niedersachsen, Hessen und Sachsen beschäftigt VW derzeit rund 130.000 Mitarbeitende, die von dieser zukunftsweisenden Regelung potenziell betroffen sein könnten.