Bei Volkswagen brodelt es: Die Arbeitnehmervertretung IG Metall hat zu mehrstündigen Arbeitsniederlegungen an insgesamt neun deutschen Standorten aufgerufen. Damit stehen die Zeichen auf Konfrontation im schwelenden Konflikt zwischen Belegschaft und Management über die Zukunft der deutschen Produktionsstätten des Automobilgiganten. Tausende Beschäftigte werden in der Unternehmenszentrale in Wolfsburg erwartet, während auch an anderen Standorten, wie dem Hannoveraner Werk mit rund 14.000 Mitarbeitern, Demonstrationen stattfinden sollen. Komponenten- und Autofabriken in Emden, Salzgitter und Braunschweig werden ebenfalls von den geplanten Ausständen betroffen sein. Der aktuelle Arbeitskampf könnte sich zu 24-stündigen oder sogar unbefristeten Streiks ausweiten, sollten die nächsten Tarifverhandlungen ergebnislos bleiben, was die Produktion bei Volkswagen zusätzlich belasten würde. Schon jetzt kämpft der Konzern mit rückläufigen Auslieferungen und sinkenden Gewinnmargen. Ein Unternehmenssprecher betonte, das Streikrecht der Arbeiter zu respektieren und Maßnahmen ergriffen zu haben, um die Versorgung der Kunden sicherzustellen und die Auswirkungen der Streiks zu minimieren. Der letzte Vorschlag der Gewerkschaft, der Einsparungen in Höhe von 1,5 Milliarden Euro vorsah, darunter der Verzicht auf Boni für 2025 und 2026, wurde von Volkswagen als unzureichend abgelehnt. Stattdessen fordert das Unternehmen eine Reduzierung der Löhne um zehn Prozent. Im Raum steht zudem das Schreckgespenst der Werksschließungen, ein Novum in der 87-jährigen Geschichte von VW. Die Möglichkeit, Streiks zu organisieren, besteht ab sofort, da eine vorherige Vereinbarung über den Verzicht auf Arbeitsniederlegungen ausgelaufen ist. Insbesondere die Mitarbeiter der unter Volkswagen Sachsen GmbH operierenden Werke, darunter das auf Elektrofahrzeuge spezialisierte Werk in Zwickau, sollen sowohl am Montag als auch am Dienstag die Arbeit niederlegen. Am 9. Dezember werden die Gespräche über eine neue Tarifvereinbarung fortgesetzt, wobei die Gewerkschaften standhaft bleiben und ausreichend langfristige Perspektiven für jeden VW-Standort einfordern.