Volkswagen-Konzernchef Oliver Blume hat angekündigt, dass das Unternehmen seine geplanten Sparmaßnahmen zügig vorantreiben wird. In einem Interview mit dem ZDF erklärte Blume, man wolle das entsprechende Paket noch in diesem Jahr aufsetzen. Aufgrund der angespannten Lage hat VW kürzlich seinen Sparkurs intensiviert und schließt nun auch betriebsbedingte Kündigungen und Werkschließungen nicht mehr aus.
Blume betonte, dass alle Kostenarten geprüft würden, angefangen bei den Fix- und Entwicklungskosten bis hin zu den Herstell- und Vertriebskosten. Für mögliche Einsparmaßnahmen sollen alle Ecken des Unternehmens durchleuchtet und gemeinsam mit allen beteiligten Parteien abgestimmt werden. Auch Standortschließungen könnten dabei nicht ausgeschlossen werden. In Gesprächen mit RTL/ntv äußerte sich Blume, dass Kapazitätsreduzierungen ebenfalls möglich seien und er deutliche Zugeständnisse von der IG Metall erwarte, um die Kosten zu senken.
Mit Beginn der Tarifverhandlungen ab Mittwoch möchte Blume Bewegung in die Gespräche bringen, da VW im internationalen Wettbewerb mit zu hohen Kosten zu kämpfen habe. Zudem forderte er im Zuge des heutigen Autogipfels im Bundeswirtschaftsministerium einen "Masterplan für Deutschland", der verlässliche Rahmenbedingungen, schnelle Entscheidungswege und weniger Regulierung umfasst.
Angesichts der schwachen Verkaufszahlen von Elektroautos regte Blume an, Kaufprämien als kurzfristige Stimuli zu nutzen. Im ARD-Interview betonte er, dass das Gesamtpaket, einschließlich Steuer- und Preismodelle für Strompreise, entscheidend sei. Laut "Spiegel" schlägt VW vor, neue Kaufprämien für E-Autos an den CO2-Fußabdruck der Produktion zu koppeln, um insbesondere Fahrzeuge aus China zu benachteiligen.