Mit zweistündigen Warnstreiks an neun Standorten in Deutschland unterstreichen Volkswagen-Mitarbeiter ihren Widerstand gegen drohende Gehaltskürzungen und Werksschließungen. Die Arbeitsniederlegungen, darunter am zentralen Standort in Wolfsburg, stellen einen klaren Protest gegen die geplanten Sparkurse des Unternehmens dar, die angesichts eines schwächelnden europäischen Automarkts als notwendig angesehen werden. Volkswagen argumentiert, dass die Herstellungskosten in Deutschland auf das Niveau der Konkurrenz sowie eigener Standorte in Osteuropa und Südamerika gesenkt werden müssen. Daniela Cavallo, die Chefvertreterin der Belegschaft, betonte, dass nicht die Mitarbeiter die Last von Managementfehlern tragen sollten. Insbesondere sollte das Versäumnis, attraktive Produkte zu entwickeln und ein günstigeres Einstiegs-Elektrofahrzeug anzubieten, nicht auf den Schultern der Arbeitnehmer lasten. Cavallo forderte während einer Kundgebung in Wolfsburg, dass sowohl das Management als auch die Aktionäre ihren Beitrag leisten. Die bevorstehenden Gespräche in einer Woche könnten entscheidend für den weiteren Kurs sein – entweder kommen sich die Parteien näher oder es kommt zur Eskalation. Für beides sei man bereit, erklärte sie vor der versammelten Belegschaft. Die IG Metall, die größte deutsche Industriegewerkschaft, kündigte an, dass über die am Montag hinausgehenden Maßnahmen in weiteren Ankündigungen informiert werde. Der Sparkurs des Unternehmens, der auch die Schließung von drei deutschen Werken umfassen könnte, fordert von 120.000 deutschen Mitarbeitern eine Gehaltskürzung von zehn Prozent. Der regionale IG Metall-Leiter in Niedersachsen, Thorsten Gröger, unterstrich, dass Volkswagen die Warnstreiks nicht ignorieren könne und deutete an, dass möglicherweise einer der härtesten Konflikte in der Unternehmensgeschichte bevorstehe. Angesichts der Tatsache, dass die Nachfrage in Europa rückläufig ist und der Konkurrenzdruck steigt, ist es an der Zeit, notwendige Anpassungen vorzunehmen, so Markenchef Thomas Schaefer.