30. Oktober, 2024

Wirtschaft

Volkswagen im Umbruch: Gewinneinbruch und notwendige Restrukturierungen

Volkswagen im Umbruch: Gewinneinbruch und notwendige Restrukturierungen

Der Volkswagen-Konzern spürt die Auswirkungen eines herausfordernden Branchenumfelds im dritten Quartal deutlich: Ein drastischer Rückgang des Konzerngewinns nach Steuern um 64 Prozent auf 1,58 Milliarden Euro verdeutlicht die Belastungen vor allem durch geringere Fahrzeugverkäufe sowie den begonnenen Kapazitäts- und Stellenabbau. Neben höheren Fix- und Umbaukosten, wie etwa für das unsichere Audi-Werk in Brüssel, drückten auch die Herausforderungen der Elektroautonachfrage auf das Ergebnis. Trotz dieser Widrigkeiten konnte sich die Vorzugsaktie von VW an der Dax-Spitze behaupten, wenn auch mit einem eher verhaltenen Kursplus von 0,8 Prozent bei 89,60 Euro.

Analysten betonen die Notwendigkeit der Umstrukturierung im Konzern. Philippe Houchois von Jefferies und Ferdinand Dudenhöffer sehen in den Zahlen die Bestätigung dafür, dass der eingeschlagene Kurs alternativlos ist. Allerdings werden auch positive Entwicklungen hervorgehoben: Ein deutlicher Auftragseingang im dritten Quartal und ein besser als erwartetes operatives Ergebnis, trotz früherer Gewinnwarnungen, geben Hoffnung. Der Umsatz blieb mit einem leichten Rückgang von nur 0,5 Prozent auf 78,5 Milliarden Euro relativ stabil. Die Jahresprognose bleibt unterdessen unverändert.

In einer Telefonkonferenz betonte Finanzchef Arno Antlitz die Wichtigkeit der Performanceprogramme und bereitete die Anleger auf eine schmalere Dividende vor. Der Wettbewerb in China und der Einbruch bei den Elektroautos, insbesondere nach Förderungskürzungen, stellen den Konzern vor weitere Herausforderungen. Stellenabbau und Werkschließungen sind nicht ausgeschlossen, was zu Konflikten mit der Arbeitnehmerseite führt. Gehaltseinschnitte werden diskutiert, die zu erheblichen Kosteneinsparungen führen könnten.

Die Ergebnisse der verschiedenen Marken im Konzern sind gemischt: Während die Kernmarke VW deutlich an Umsatzrendite verliert, bleibt der Bereich leichte Nutzfahrzeuge defizitär, und Seat bewegt sich nur knapp im positiven Bereich. Audi ist durch Rückstellungen belastet, und auch Porsche muss Einbußen hinnehmen. Nur Skoda zeigt eine positive Performance.

Im einst florierenden Chinageschäft bleiben die Erträge hinter den Erwartungen zurück. Während früher starke Gewinne verzeichnet wurden, sind die Ertragsanteile der chinesischen Joint Ventures inzwischen erheblich gesunken. Für das laufende Jahr erwartet der Konzern einen verminderten Ergebnisbeitrag.