Die zweite Tarifrunde zwischen Volkswagen und der Gewerkschaft IG Metall fand unter schwierigen Bedingungen statt. VW hält weiterhin an seinem strikten Sparkurs fest und signalisierte die Bereitschaft, konkrete Sparvorschläge vorzulegen. Die Gewerkschaft hingegen pocht darauf, Werksschließungen wieder in die Diskussion zu bringen, um die Voraussetzung für weitere Verhandlungen zu schaffen. Niedersachsens IG-Metall-Bezirksleiter Thorsten Gröger verdeutlichte, dass nur unter dieser Prämisse echte Verhandlungen möglich seien. Andernfalls könne die IG Metall Warnstreiks ins Auge fassen. Volkswagen kämpft derzeit mit schwachen Geschäftszahlen. Im dritten Quartal sank der Konzerngewinn nach Steuern um 64 Prozent auf 1,58 Milliarden Euro, während das operative Ergebnis um 42 Prozent auf 2,86 Milliarden Euro zurückging. Trotz eines Rückgangs bei den Auslieferungen um sieben Prozent blieb der Umsatz fast auf Vorjahresniveau. Im Mittelpunkt der Debatte stehen mögliche Werksschließungen und ein massiver Arbeitsplatzabbau in Deutschland. Betriebsratschefin Daniela Cavallo rief den Konzern auf, im Schulterschluss mit IG Metall ein Zukunftskonzept zu entwickeln, um die gegenwärtige Krise zu meistern. Sie betonte, dass neben Arbeits- und Fabrikkosten auch andere Aspekte einer ganzheitlichen Lösung bedürfen. Um das Einsparziel von 3,6 Milliarden Euro zu erreichen, plant VW einen tiefgreifenden Lohnverzicht. Dieser alleine könnte über zwei Milliarden Euro an Einsparungen bringen, was vor allem durch Gehaltskürzungen, den Wegfall von Boni und Nullrunden erzielt werden soll. Diese Pläne blieben jedoch von VW unkommentiert.