Am Donnerstag erwiesen sich die Vorzugsaktien der Volkswagen AG im Kontext der aktuellen Erholungsbestrebungen der Börsen als weitgehend unbeeindruckt. Obgleich sie zwischenzeitlich einen beeindruckenden Kursgewinn von nahezu 10 Prozent registrieren konnten, gaben sie einen Teil dieser Gewinne wieder ab. Zuletzt notierten sie mit einem moderaten Anstieg von 4,1 Prozent bei 87,28 Euro.
Indes profitierte der DAX parallel von einer bedeutenden Ankündigung des US-Präsidenten Donald Trump bezüglich der Zollpolitik. Der Index verzeichnete zwischenzeitlich einen bemerkenswerten Zuwachs von über 8 Prozent und schloss schließlich mit einem Zuwachs von 5,7 Prozent über dem Niveau des Vortages. Trumps Entscheidung, die weltweiten Zölle – mit der Ausnahme Chinas – für einen Zeitraum von 90 Tagen auszusetzen, führte zu einer spürbaren Erleichterung an den Märkten und stärkte das Vertrauen der Investoren.
Der Stoxx Europe 600 Sektorindex, der Fahrzeugehersteller und deren Zulieferer umfasst, sah sich zuvor mit einem signifikanten Rückgang von über 13 Prozent konfrontiert, bedingt durch vorangegangene Zolldrohungen. Der Index fiel auf den tiefsten Stand seit November 2020, konnte jedoch jüngst eine Erholung von 5,5 Prozent verzeichnen, was zu maßvoller Zuversicht führte. Trotz dieser Erholung verblieb der Index auf Wochensicht mit 8 Prozent im Minus.
Christian Henke, Analyst beim Broker IG, betonte, dass trotz der temporären Aussetzung der Zölle auf zahlreiche Waren die Importpreise um 10 Prozent steigen könnten. Die unveränderten Zollsätze von 25 Prozent auf Autos, Aluminium und Stahl verbleiben eine signifikante Belastung. Während die Performance von Volkswagen zurückhaltend ausfiel, konnten Autozulieferer wie Forvia und Valeo markante Kursgewinne verbuchen. Auch andere große Automobilhersteller wie BMW, Mercedes-Benz und Stellantis verzeichneten überzeugende Kursentwicklungen.
Der JPMorgan-Analyst José Asumendi stellte für Volkswagen einen bewegten Jahresbeginn fest. Das operative Ergebnis von 2,8 Milliarden Euro war durch Sondereffekte in Höhe von 1,1 Milliarden Euro beeinflusst. Diese Resultate blieben hinter den Markterwartungen von 4 Milliarden Euro zurück, was zu einer gewissen Zurückhaltung bei Investoren führte. Dennoch wurde die Bestätigung der Jahresziele positiv bewertet. Asumendi behielt seine „Neutral“-Bewertung bei, während Michael Punzet von der DZ Bank empfahl, die Aktien zu „halten“. Insgesamt beeinflussen diese Geschäftszahlen die makroökonomischen Rahmenbedingungen nur geringfügig.