22. November, 2024

Wirtschaft

Volkswagen: Ein Balanceakt zwischen Kostensenkung und Standorterhalt

Volkswagen: Ein Balanceakt zwischen Kostensenkung und Standorterhalt

Volkswagen steht vor einer kritischen Phase: Die Arbeitnehmervertretung des Unternehmens hat Vorschläge für Kosteneinsparungen in Höhe von 1,6 Milliarden Euro gemacht. Diese Einsparungen sollen jedoch nur umgesetzt werden, wenn im Gegenzug auf Werksschließungen in Deutschland verzichtet wird. Diese Entwicklungen wurden von Reuters berichtet. Um die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken und langfristige Nachhaltigkeit zu sichern, plant der Automobilhersteller diverse Kostenreduktionsmaßnahmen, darunter potenzielle Schließungen von Werken und Entlassungen. Bereits im September hat Volkswagen angekündigt, bestehende Vereinbarungen zur Beschäftigungssicherung in Deutschland aufzukündigen, um den Weg für Einsparungen von mehr als 17 Milliarden Euro zu ebnen – eine Strategie, die sechs deutsche Standorte betrifft. Der aktuelle Vorschlag kommt kurz vor der dritten Verhandlungsrunde zwischen Arbeitnehmern und Management zu Gehaltskürzungen und Werksschließungen. Teil des Plans ist, auf Boni in den Jahren 2025 und 2026 zu verzichten, was als Verhandlungsmasse dienen könnte. Volkswagen-CEO Oliver Blume betonte kürzlich die Notwendigkeit eines Kostensenkungsprogramms, um langjährige strukturelle Probleme des Unternehmens in den Griff zu bekommen. Doch die Gewerkschaft IG Metall warnt vor erheblichen Konflikten, sollte der Autobauer umfangreiche Kürzungen durchsetzen wollen. Ein interner Geschäftsbericht gibt zu erkennen, dass das Unternehmen zwar die Offenheit der Gewerkschaft für Gespräche zu den Arbeitskosten würdigt, Werksschließungen jedoch nicht ausschließt. IG Metall-Verhandlungsführer Thorsten Groeger warnte vor Schließungen und prognostizierte Konflikte mit der Unternehmensführung. Er äußerte: "Die finanzielle Lage des Konzerns ist längst nicht so dramatisch wie in Krisenzeiten der 1970er und 1990er Jahre. Wir sehen Möglichkeiten für Maßnahmen und Investitionen, um kostspielige Fehlentscheidungen der Vergangenheit zu korrigieren." Mögliche Streiks könnten schon am 1. Dezember an den deutschen Standorten beginnen, um den Forderungen Nachdruck zu verleihen. Volkswagen zeigt indes auf, dass Personalkürzungen inklusive einer zehnprozentigen Gehaltsminderung notwendig seien, um die Wettbewerbsfähigkeit der Kernmarke VW zu sichern.