Das US-Landwirtschaftsministerium ordnet ab dem 16. Dezember bundesweite Milchtests zur Erkennung der Vogelgrippe an, erklärte Landwirtschaftsminister Tom Vilsack gegenüber Reuters. Dies ist eine Reaktion auf die rasche Ausbreitung des Virus unter Milchviehherden, insbesondere im Bundesstaat Kalifornien, dem wichtigsten Milchproduzenten der Nation. Seit März haben über 500 Herden in Kalifornien und mehr als 700 landesweit Infektionen gemeldet, was Bedenken hinsichtlich der Auswirkungen auf Landwirte, die Milchversorgung und die öffentliche Gesundheit aufwirft.
Bislang sind fast 60 Personen, vornehmlich Arbeiter auf betroffenen Farmen, an dem Virus erkrankt, wie die US-Gesundheitsbehörde CDC berichtet. Die Infektionen verliefen bislang milde und das allgemeine Risiko für die Bevölkerung wird als gering eingeschätzt.
Bereits im Oktober kündigte das Landwirtschaftsministerium Pläne zur Milchüberwachung an. Die Umsetzung, zunächst in Kalifornien, Colorado, Michigan, Mississippi, Pennsylvania, und Oregon, sieht regelmäßige Probenentnahmen aus Sammelmilchtanks und bei Molkereien vor. In Pennsylvania, Mississippi und Oregon wurden bislang keine Infektionen bei Milchkühen gemeldet.
Die Probenahmen sollen der Behörde einen möglichen Vorsprung bei der Erkennung neuer Viren verschaffen, erklärte Vilsack. Die Intention ist, bei positiver Probenahme weitere Bewegungsdaten der Tiere und zusätzliche Informationen von Farmen zu erhalten. Dies ergänzt eine bestehende Regelung, die seit April für laktierende Milchkühe beim Transport über Bundesstaatengrenzen eine Testpflicht vorschreibt.
Vergangene Woche veranlasste Kalifornien einen Rückruf von Milchprodukten, nachdem bei Raw Farm, einem Unternehmen für Rohmilchprodukte, Vogelgrippe in deren Erzeugnissen festgestellt wurde. Die Food and Drug Administration weist ebenfalls darauf hin, dass Rohmilch Pathogene enthalten kann, während pasteurisierte Milch als unbedenklich gilt, da die Pasteurisierung diese abtötet.