26. Oktober, 2024

Wirtschaft

Vogelgrippe: Ausbreitung in US-Milchviehbetrieben sorgt für Besorgnis

Vogelgrippe: Ausbreitung in US-Milchviehbetrieben sorgt für Besorgnis

Die Verbreitung der Vogelgrippe in den Vereinigten Staaten, insbesondere unter Milchkühen, gibt Anlass zur Sorge. Seit dem ersten Auftreten im März wurden in 14 Bundesstaaten bereits Fälle in 339 Betrieben registriert, wie das US-Landwirtschaftsministerium USDA mitteilte. Der Vizepräsident des Friedrich-Loeffler-Instituts, Martin Beer, äußerte Bedenken hinsichtlich der unzureichenden Maßnahmen zur Eindämmung der Seuche. Besonders problematisch scheint das Fehlen einer flächendeckenden Überwachung der rund 25.000 Milchviehbetriebe in den USA zu sein. In Colorado, einem der wenigen Staaten mit umfassender Überwachung, sind etwa 60 von weniger als 300 Betrieben betroffen. Genauere Untersuchungen der Transportketten und rigorose Quarantänemaßnahmen in betroffenen Betrieben, bis hin zur Tötung infizierter Tiere, seien notwendig, so Beer. Während in den USA bisher 34 Menschen infiziert wurden, meist mit milden Verläufen, sieht Beer das Risiko einer schnellen Anpassung des Virus an Menschen oder Rinder als gering an. Er betont jedoch, dass Deutschland aus Erfahrungen mit BSE gelernt habe und eine derartige Situation hier vermutlich binnen weniger Wochen unter Kontrolle bringen könnte. Unterdessen zeigt eine in „Nature“ veröffentlichte Studie von Beer, dass das Virus vorwiegend über Milch und Melkgeschirr übertragen wird. Für deutsche Milchviehbetriebe schätzt das Friedrich-Loeffler-Institut das Risiko einer Einschleppung der US-Virusvariante als sehr gering ein. Ein weiterer Grund zur Besorgnis ist die globale Ausbreitung der Vogelgrippe, die mittlerweile die Antarktis erreicht hat. Dies bedroht neben unzähligen Pinguinen auch potenziell gefährdete Meeressäuger, während Australien als einziger Kontinent bisher verschont geblieben ist.