05. Februar, 2025

Wirtschaft

Vodafone unter Druck: Herausforderungen im deutschen Markt belasten Gewinnerwartungen

Vodafone unter Druck: Herausforderungen im deutschen Markt belasten Gewinnerwartungen

Der britische Telekommunikationsriese Vodafone sieht sich auf seinem bedeutendsten Markt in Deutschland mit anhaltenden Hindernissen konfrontiert. Verantwortlich dafür ist ein heftiger Preiskampf, dem das Unternehmen mit düsteren Gewinnprognosen für das zweite Geschäftshalbjahr begegnen muss. Analysten und Investoren zeigten sich wenig begeistert: Im frühen Handel verlor die Vodafone-Aktie sechs Prozent an Wert, wodurch die jüngste Erholungsphase abrupt endete.

Die Ursache für die angespannten Aussichten liegt insbesondere in der aggressiven Strategie des Münchner Wettbewerbers Telefonica Deutschland. Nachdem Telefonica durch das Ende der Partnerschaft mit 1&1 einen wesentlichen Kundenstamm verloren hat, versucht das Unternehmen unter Markus Haas verstärkt, mit attraktiven Angeboten neue Kunden zu gewinnen. Der Verlust der ehemaligen 1&1-Kunden, die vorübergehend zum Netz von Vodafone wechselten, soll so kompensiert werden.

Deutschland-Chef Marcel de Groot bezeichnete die derzeitige Situation als ein "Jahr des Übergangs", das länger andauern könnte als erwartet. Analysten wie Akhil Dattani von JPMorgan und Polo Tang von UBS zeigten sich überrascht über die schleppende Erholung des Serviceerlöses, welcher maßgeblich zum Umsatz der Telekomunternehmen beiträgt. Besonders der Verlust des sogenannten "Nebenkostenprivilegs" trifft Vodafone hart, da Vermieter künftig die Kabel-TV-Anschlusskosten nicht mehr zwangsläufig auf die Mieter umlegen können.

Im TV-Bereich verlor Vodafone zuletzt langsam Kunden: Die TV-Kundenzahl sank auf 8,83 Millionen, während der Serviceerlös in Deutschland um 6,4 Prozent auf 2,7 Milliarden Euro fiel. Im Gegensatz dazu verzeichnete der Konzern in Afrika positive Entwicklungen. Besonders in Südafrika zog man Kunden durch Sonderangebote an, während in Ägypten Preiserhöhungen Wirkung zeigten.

Globale Erfolge waren dennoch zu verzeichnen: Ohne Berücksichtigung von Portfolio-, Wechselkurseffekten und der Hyperinflation in der Türkei stieg der Konzern-Serviceumsatz um 5,2 Prozent auf 7,9 Milliarden Euro. Das bereinigte Ebitda AL wuchs um 2,2 Prozent auf 2,8 Milliarden Euro. Konzernchefin Margherita Della Valle hält trotz der Herausforderungen an den Jahreszielen fest.