18. September, 2024

Märkte

Vodafone und Three: Fusion trifft auf gemischte Reaktionen der Wettbewerbsbehörde

Vodafone und Three: Fusion trifft auf gemischte Reaktionen der Wettbewerbsbehörde

Das Wettbewerbs- und Fusionsgremium hat die Anfangsbewertungen zur geplanten Fusion der britischen Geschäftsbereiche von Vodafone und Three, im Wert von 15 Milliarden Pfund, veröffentlicht. Trotz der vorläufigen Ergebnisse ist die endgültige Entscheidung noch ausstehend. Ein tieferer Blick auf die Situation lässt erhebliche Bedenken bezüglich der Wettbewerbsbedingungen für die 90 Millionen Mobilfunkkunden in Großbritannien anklingen. Eine Reduktion der Anbieter von vier auf drei könnte die Preise ansteigen lassen. Besonders prekär scheint dies für sogenannte 'virtuelle' Anbieter wie Sky und Tesco zu sein, die selbst keine Infrastruktur betreiben, aber dennoch bedeutende Marktteilnehmer sind. Vodafone und Three beteuern, keine Preiserhöhungen zu planen, was jedoch von der Behörde mit Vorsicht betrachtet wird. Trotz alledem wird anerkannt, dass ohne die Fusion die notwendigen Milliardeninvestitionen zur Verbesserung der 5G-Leistung in Großbritannien kaum realisierbar wären. Ein 'strukturelles' Heilmittel wie beispielsweise die Entstehung eines neuen vierten Anbieters wird als unpraktisch verworfen. Stattdessen favorisiert die Behörde drei mögliche 'verhaltensbezogene' Lösungen: eine formelle Investitionsverpflichtung, bindende Preisgarantien für eine bestimmte Zeit und Interventionen im Großhandelsmarkt zum Schutz der virtuellen Anbieter. Am wahrscheinlichsten ist eine Kombination dieser Maßnahmen. In der Zwischenzeit dürften die Führungskräfte von Vodafone und Three erleichtert aufatmen. Öffentlich bestreiten sie die Ergebnisse der Behörde, doch insgeheim werden sie denken, dass es schlimmer hätte kommen können. Die Schlagzeilen werden die Warnungen vor Preiserhöhungen dominieren, doch genauer betrachtet zeigt sich ein Weg zur Bewältigung der wettbewerbsrechtlichen Sorgen. Die Behörde scheint ein vorsichtiges 'Ja, aber' signalisiert zu haben.