Ein baseballerisches Highlight hat sich in einem ansonsten enttäuschenden Jahr für die Toronto Blue Jays hervorgetan: Vladimir Guerrero Jr. Doch die Saison endete für den Star-Schlagmann auf bittersüße Weise. Im achten Inning des 162. Spiels der Saison sah Guerrero eine Aussen-Fastball von Miami Marlins-Reliever Lake Bachar, der den Strike-Zone verfehlte und ihn gezwungen war, sich mit einem Walk zufriedenzugeben.
Mit 199 Hits beendete Guerrero die Saison, einen einzigen Hit entfernt davon, der sechste Spieler in der Geschichte der Blue Jays zu werden, der 200 Hits in einer Saison erreicht. Trotz des verfehlten Meilensteins war Guerreros Wiederauferstehung als Eliteschlagmann ein willkommener Lichtblick. Mit beeindruckenden .323/.396/.544 über 159 Spiele und 30 Home Runs positionierte sich Guerrero unter den Top drei der Liga in Batting Average, Hits und On-Base Percentage (OBP).
Die Fanreaktion war gemischt. Anfangs Buhrufe für das verpasste historische Ziel, wandelten sich diese in stehende Ovationen, als Guerrero mit einem Pinch-Runner ersetzt wurde. "Es bedeutet mir viel", sagte Guerrero und nahm die Ehre mit Dankbarkeit an. Manager John Schneider lobte ihn: "Er hat sich in eine andere Kategorie eingeordnet. Es wäre wirklich cool gewesen, die 200 Hits zu erreichen, aber es war einfach nicht so bestimmt."
Ein weiterer bemerkenswerter Punkt der Saison war das Aufblühen von Bowden Francis, der die Gelegenheit nutzte, sich in die Rotation zu spielen. Nachdem die Blue Jays Starter Yusei Kikuchi midseason getradet hatten, konnte Francis glänzen und schloss die letzten zwei Monate der Saison mit einem bemerkenswerten 1.80 ERA in zehn Starts ab.
Schneider hob Francis' Leistung als Lichtblick der zweiten Saisonhälfte hervor und sprach optimistisch über seine Chancen für die kommende Saison. "Francis hat gezeigt, dass Spielerentwicklung nie linear ist," sagte Schneider. "Manchmal erreichen Spieler ihr volles Potenzial später."
Vor der Offseason stehen die Blue Jays nun vor erheblichen Herausforderungen. Zu den Prioritäten gehört die Verstärkung des desaströsen Bullpens, der sich als einer der schlechtesten der Liga erwies. „Wir brauchen einzigartige Looks und Stuff, das sich ergänzt,“ erklärte Schneider.
Auch die Offensive des Teams zeigte Schwächen und landete in den unteren Rängen der Liga bei erzielten Runs und Home Runs. Die Beschaffung von ein oder zwei power-hitters steht ebenfalls ganz oben auf der To-Do-Liste.
Die langen Wintermonate werden zeigen, ob sich die Blue Jays strategisch neu ausrichten können, um genügend Stärke für eine kommende Playoff-Saison aufzubauen. Während Vladimir Guerrero Jr. ruhigen Geistes in die Verhandlungen über eine mögliche Vertragsverlängerung geht, bleibt es abzuwarten, ob er der langfristige Anker des Teams bleiben wird.