Kurz vor dem geplanten Außenministertreffen der OSZE in Malta sorgte das Gastgeberland für Aufsehen: Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, erhält kein Visum für die Einreise. Maltas Außenministerium erklärte, dass ein bereits ausgestelltes Visum aufgrund eines gegen Sacharowa verhängten Einreiseverbots annulliert wurde.
Für die zweitägige Konferenz, die ab Donnerstag stattfindet, war ursprünglich eine Ausnahme für Sacharowa vorgesehen. EU-Mitgliedstaaten haben jedoch das Recht, gegen die Visumerteilung Einspruch zu erheben, was gleich drei Länder taten. Diplomatische Quellen bestätigen, dass die baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen Bedenken äußerten. Ihr Einspruch basiert auf einer diplomatischen Blockade durch Russland im vergangenen Jahr, als Estland den OSZE-Vorsitz übernehmen wollte und von Moskau blockiert wurde.
Das russische Außenministerium kritisierte die Entscheidung als "beispiellosen Vorgang". In einer emotionalen Reaktion beschuldigte Sacharowa den Westen, Intrigen gegen russische Diplomaten zu spinnen. Statt der Konferenz in Malta plant sie nun den Besuch eines Konzerts im Kreml. Der ebenfalls sanktionierte russische Außenminister Sergej Lawrow, der kein Einreiseverbot hat, wird dennoch zur Konferenz erwartet - zum ersten Mal in einem EU-Land seit Beginn des Ukraine-Kriegs.