08. Oktober, 2024

Wirtschaft

Vistry warnt vor deutlichem Gewinneinbruch – Hausbau unter Kostendruck

Vistry warnt vor deutlichem Gewinneinbruch – Hausbau unter Kostendruck

Vistry, einer der größten britischen Hausbauer, hat seine Prognose für den Jahresgewinn erheblich nach unten korrigiert. Grund dafür sind unerwartet hohe Baukosten bei einigen Entwicklungen, was die Gewinne für 2024 um fast ein Fünftel schmälern wird. Der bereinigte Vorsteuergewinn wird nun um £80 Millionen auf £350 Millionen gesenkt, mit zusätzlichen £35 Millionen Kosten über die nächsten zwei Jahre.

Diese Herausforderung betrifft neun Projekte in der südlichen Region von Vistry, die insgesamt 300 Standorte umfasst. Das Unternehmen arbeitet bereits an einer Neubesetzung des Managements in dieser Abteilung, um das Problem zu beheben.

Trotz dieser Rückschläge hat Vistry seine Hausbauaktivitäten in den letzten Monaten erhöht, anders als viele Konkurrenten, die ihre Produktion drosseln mussten. Vistry, das Marken wie Bovis Homes und seit Ende 2022 auch Countryside führt, hat es geschafft, die Fertigstellungen um 9 Prozent auf 7.792 im ersten Halbjahr 2024 zu steigern. Zudem hat das Unternehmen zwei bedeutende Verträge mit Blackstone abgeschlossen, um Häuser im Wert von insgesamt £1,4 Milliarden für deren britische Wohnungsbauprojekte zu bauen.

Dennoch wirkt sich die Gewinnwarnung auf das Vertrauen der Investoren aus. Fragen zur Wachstumsstrategie von Geschäftsführer Greg Fitzgerald, der kürzlich auch die Rolle des Executive Chair übernommen hat, werden aufgeworfen. Fitzgerald verfolgt ehrgeizige Ziele, die Gewinne mittelfristig zu verdoppeln.

Laut einem Analysten von Investec bleibt abzuwarten, ob die Probleme einmalig sind oder auf systemische Risiken im Geschäftsmodell hinweisen. Vistry plant eine unabhängige Überprüfung der Gesamtkostenprojektionen ihrer Entwicklungen in Südengland, um die Ursachen der Kostenfehlkalkulationen genau zu ermitteln. Das Unternehmen hält zudem an einem Aktienrückkaufprogramm in Höhe von £130 Millionen fest und strebt weiterhin eine positive Netto-Cash-Position zum Jahresende an.