Wenn Sie gefragt würden, welche S&P 500-Aktie in diesem Jahr den größten Wertzuwachs verzeichnet hat, wäre Nvidia sicherlich eine naheliegende Wahl. Doch tatsächlich ist es die Aktie von Vistra, einem Energieunternehmen, die um beeindruckende 300 % seit Jahresbeginn gestiegen ist. Allein im September konnte sie um fast 40 % zulegen.
Diese beeindruckenden Zahlen verschaffen Vistra den Spitzenplatz unter den S&P 500-Aktien in diesem Jahr. Aber warum ist Vistra so erfolgreich? Wie sich zeigt, profitieren nicht nur Chiphersteller wie Nvidia von der zunehmenden Bedeutung von Künstlicher Intelligenz (KI) im öffentlichen und privaten Sektor. Auch Energieunternehmen erleben einen Aufschwung, da KIs enormer Datenhunger ebenso viel Energie benötigt.
Das Besondere an Vistra ist die Art der Energie, die das Unternehmen bereitstellt. Vistra betreibt Kernkraftwerke, die zunehmend von KI-Unternehmen und Betreibern von Rechenzentren als Energiequelle für die neuen Hyperscale-Rechenzentren genutzt werden. Anleger realisieren allmählich, dass KI ohne ausreichend Energie nicht ihr volles Potenzial entfalten kann.
Ein Vorteil für Vistra liegt darin, dass das Unternehmen bereits über betriebsbereite Kernkraftwerke verfügt. Der Bau solcher Anlagen kostet Milliarden und dauert Jahre, aber der Energiebedarf von KI führt bereits jetzt zu einer hohen Belastung der lokalen Stromnetze, was Energieunternehmen bei Investoren äußerst beliebt macht.
Analysten wie Antoine Aurimond von Jeffries haben dies bemerkt und kürzlich ihre Prognosen für Vistras Aktienkurs von 99 auf 137 Dollar angehoben. Die Aktie, die im Januar noch bei rund 38 Dollar gehandelt wurde, ist mittlerweile auf 118,54 Dollar gestiegen, was den Aktionären sicherlich Freude bereitet.
Doch Aurimond ist nicht der einzige, der an eine positive Zukunft für Vistra glaubt. Auch David Arcaro von Morgan Stanley hat seine Erwartungen für Vistra von 110 auf 132 Dollar erhöht. Dieser Optimismus beruht teilweise auf bahnbrechenden Energiedeals zwischen Kernenergieanbietern wie Constellation und Microsoft oder Talen Energy und Amazon. Zwar steht ein solcher Deal für Vistra derzeit nicht auf dem Tisch, doch viele Anleger und Analysten sehen großes Potenzial.
Aurimond hebt zudem hervor, dass Vistra weitere Vorteile besitzt. Das Unternehmen verfügt über zahlreiche effiziente Gaskraftwerke im ganzen Land, die ein erheblicher Vorteil sein könnten.
Es ist klar, dass die KI-Revolution in vollem Gange ist und die Welt nachhaltig verändern wird, ähnlich wie einst der Verbrennungsmotor. Dies schafft immense Chancen für Investoren in verschiedenen Sektoren, einschließlich Energie und Rechenzentren. Die Performance von Vistra in diesem Jahr ist dafür ein eindrucksvolles Beispiel.