Die Japan Mobility Show Bizweek 2024, in unmittelbarer Nähe von Tokio, bot faszinierende Einblicke in die Zukunft der japanischen Automobilindustrie. GlobalData-Analysten Kunat Tharasrisuthi und Tanitta Tumrasvin hatten das Privileg, die innovativen Präsentationen einheimischer Automobilhersteller zu erleben und ziehen eine beeindruckende Bilanz dieser Veranstaltung.
Im Gegensatz zu den traditionellen Automobilausstellungen der Vergangenheit stand in diesem Jahr das Thema "Ideen" und "Visionen" im Fokus, die sich der Herausforderung der CO2-Neutralität mit einer Vielzahl von Technologien widmen. Dabei wurden nicht nur Elektrofahrzeuge (EVs), sondern auch das umfassendere Spektrum der damit verbundenen Technologien beleuchtet. Dieses Konzept deutet darauf hin, dass die japanischen Autohersteller derzeit unterschiedliche Wege erkunden, um die CO2-Neutralität zu erreichen.
**Toyotas Wasserstoffkartusche: Eine vielseitige Energieslösung**
Ein besonders herausragendes Exponat war Toyotas tragbare Wasserstoffkartusche. Diese kompakte Energiequelle kann 200 g Wasserstoff bei 70 MPa speichern und 3,3 kWh Energie mit einem vom Toyota Mirai abgeleiteten Brennstoffzellensystem erzeugen. Aufgrund ihrer Leichtigkeit lässt sie sich einfach an Servicepunkten nachfüllen oder austauschen.
Toyotas Präsentation zeigt klar auf, dass die Vielseitigkeit von Wasserstoff als Energiequelle weit über Brennstoffzellenfahrzeuge hinausgeht. Toyota erwägt ein breites Spektrum innovativer Lösungen, darunter Verteilungs-, Speicher- und Austauschdienste. Die Vielseitigkeit der Wasserstoffkartuschen eröffnet zahlreiche Möglichkeiten für branchenübergreifende Anwendungen, angefangen von der Integration in häusliche Energiesysteme bis hin zur Einbeziehung in die öffentliche Infrastruktur, und bietet sogar Potenzial für zukünftige Brennstoffzellenfahrzeuge mit austauschbaren Fuel Cell Electric Vehicles (FCEVs).
Toyotas Initiative lädt kreative Köpfe dazu ein, darüber nachzudenken, wie wir Wasserstofftechnologie in unser tägliches Leben integrieren können, um Wasserstoff zu einem wichtigen Bestandteil einer kohlenstoffneutralen Zukunft zu machen. Mit starker Unterstützung durch Regierung und Industrie könnte Wasserstoff in Japan zu einer realisierbaren alternativen Energiequelle werden und das Wachstum von Brennstoffzellenfahrzeugen ankurbeln. Bis 2033 rechnen wir mit über 150.000 FCEVs auf den Straßen, unterstützt durch den Plan der Regierung, bis 2030 1.000 Wasserstofftankstellen zu errichten.
**Erstes PFCEV von einem japanischen Automobilhersteller und Bio-Kraftstoff der nächsten Generation**
Andere japanische Original Equipment Manufacturers (OEMs) präsentierten ihre Lösungen für die CO2-Neutralität sowie umfassende EV-Services. Honda stellte den CR-V e:FCEV vor, ein Modell, das Wasserstoff-Brennstoffzellen mit Plug-in-Fähigkeiten kombiniert und das erste Plug-in Fuel Cell Electric Vehicle (PFCEV) eines japanischen Autoherstellers darstellt. Unterdessen zeigte Mazda den Mazda CX-80 Biofuel, der mit einem Biokraftstoff der nächsten Generation betrieben wird. Diese Innovationen verdeutlichen, dass japanische OEMs breitere Lösungen als nur die Technologie von batterieelektrischen Fahrzeugen (BEVs) anstreben.