Im segmentierten Markt der Kreditkarten-Aktien verschafft sich Visa aktuell einen erheblichen Vorsprung. Der Dienstleistungsmarkt für Kreditkartenausgabe hat sich in den letzten Jahren stark ausgedehnt und wird laut Business Research Company weiter ansteigen. Von einem Volumen von 478,09 Milliarden USD im Jahr 2023 auf 522,22 Milliarden USD im Jahr 2024, eine Wachstumsrate (CAGR) von 9,2%, und auf satte 717,7 Milliarden USD bis 2028 bei einer CAGR von 8,3%.
Durch die Einführung kontaktloser Zahlungsmethoden, das Aufkommen von Kryptowährungen und die Personalisierung von Finanzdienstleistungen nimmt die Marktnachfrage weiter zu. Darüber hinaus spiegelt der Markt weiterhin die sich wandelnden Präferenzen der Verbraucher und wirtschaftlichen Bedingungen wider, wie im Q4 2023 Quarterly Credit Industry Insights Report verdeutlicht wird. Demnach liegt die durchschnittliche Kreditkartenschuld pro Kreditnehmer bei 6.360 USD, ein Anstieg von 10% gegenüber dem Vorjahr. Zum Jahresabschluss 2023 betrug die Gesamtschuld in den USA insgesamt 1,13 Billionen USD.
Kreditkartennutzung verzeichnet ebenfalls einen Aufwärtstrend. Mit 167,2 Millionen Nutzern in der Mitte des Jahres 2023, ein deutlicher Anstieg verglichen mit den letzten drei Jahren. Nach Angaben der Federal Reserve Bank of San Francisco stellte das Kreditkartenvolumen 2022 etwa 31% aller Zahlungen dar, während weniger als 10% der Amerikaner regelmäßig Bargeld verwendeten. Gleichzeitig stiegen die Zinsbelastungen: Die durchschnittliche Kreditkarten-Zinsrate im März 2024 lag bei 27,89%, was einen erheblichen finanziellen Druck auf die Kreditnehmer ausübt.
Ein genauerer Blick auf Visa zeigt, dass das Unternehmen, mit einem jährlichen Transaktionsvolumen von etwa 15 Billionen USD und einer globalen Präsenz in mehr als 200 Ländern, sich als unangefochtener Marktführer positioniert hat. Die Stärken von Visa liegen hauptsächlich in seiner kostengünstigen und hochsicheren Zahlungsinfrastruktur. Mit über 65.000 Transaktionen pro Sekunde verfügt Visa über eine Zahlungskapazität, die seinesgleichen sucht.
Hervorzuheben ist, dass Visa keine Schulden aus den Kreditkartennutzungen selber verwaltet – ein entscheidender Vorteil, der das Unternehmen vor erheblichen Risiken schützt, selbst bei steigenden Delinquenzraten, die Ende 2023 auf 3,1% anstiegen. Die Tatsache, dass Visa primär als Vermittler agiert und nur einen Bruchteil der geforderten Gebühren einnimmt – etwa 25 Basispunkte – stellt sicher, dass erhebliche Risiken wie Zahlungsausfälle oder hohe Zinssätze umgangen werden.
Visa übertraf im zweiten Quartal 2024, trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten, die Wall-Street-Prognosen deutlich, was auf eine solide Verbraucherausgabenbasis zurückzuführen ist. Die Umsätze stiegen auf 8,8 Milliarden USD, und die angepassten Erträge lagen bei 2,51 USD pro Aktie. Die erneuten Prognosen für das Geschäftsjahr 2024 wurden von den Analysten als positives Zeichen gewertet.
Visa positioniert sich weiterhin als führendes Unternehmen im schnell wachsenden Markt der Kreditkarten-Aktien. Während die Marktnachfrage für digitale Zahlungsmethoden zunimmt und sich zunehmend digitale Wallets durchsetzen, bleibt Visa innovativ und anpassungsfähig.