Der Finanzdienstleister Visa begeistert seit seinem Börsengang im März 2008. Mit einem atemberaubenden Gesamtertrag von 2.370 Prozent bis zum 22. November lässt die Aktie den S&P 500 weit hinter sich. Angesichts dieser beeindruckenden Performance drängt sich die Frage auf: Ist Visa derzeit ein Kauf, Verkauf oder doch ein Halten wert?
Ein Blick auf die Unternehmenshistorie offenbart das Erfolgsrezept: Visa ist eine Ausnahmeerscheinung in der Geschäftswelt. Zahlreiche Faktoren machen das Unternehmen attraktiv, was Anleger motivieren könnte, die Aktie sowohl zu kaufen als auch zu halten.
Die Höhepunkte von Visa's Erfolg liegen in den stabilen finanziellen Ergebnissen, die das Unternehmen über lange Zeit erzielt hat. Das Unternehmen bewältigt die Verarbeitung von Kartentransaktionen und profitiert von einem immer höheren Zahlungsvolumen. Dieser Wachstumstrend wird durch den Rückgang der Bargeldnutzung begünstigt, da sowohl Konsumenten als auch Unternehmen vermehrt auf bargeldlose Zahlungen setzen. Mit einem Marktanteil von 32 Prozent im globalen Kreditkartengeschäft ist Visa optimal positioniert, um weiterhin Vorteile zu ziehen.
Diese Dynamik hat zu stetigem Umsatzwachstum geführt. Für das Geschäftsjahr 2024 erzielte Visa Einnahmen von insgesamt 35,9 Milliarden Dollar – ein Sprung von 56 Prozent im Vergleich zu vor fünf Jahren. Analysten an der Wall Street prognostizieren für die kommenden drei Jahre ein jährliches Umsatzwachstum von 10 Prozent, was eine positive Aussicht verspricht.
Visa besticht nicht nur durch enorme Profitabilität. Bei 9,6 Milliarden Dollar Umsatz im letzten Quartal erzielte das Unternehmen einen operativen Gewinn von 6,3 Milliarden Dollar, was einer beeindruckenden Marge von 66 Prozent entspricht. Das Konzept eines globalen und skalierbaren Zahlungsnetzwerks erweist sich als ausgesprochen lukrativ, mit einem freien Cashflow von 6,4 Milliarden Dollar in diesem Quartal.
Diese Ergebnisse ermöglichen es dem Management, ein aktionärsfreundliches Kapitalrückführungsprogramm zu betreiben. Letztes Geschäftsjahr investierte Visa 16,7 Milliarden Dollar in Aktienrückkäufe und schüttete 4,2 Milliarden Dollar an Dividenden aus. Trotz einer bescheidenen aktuellen Dividendenrendite von 0,76 Prozent verzeichnete die vierteljährliche Ausschüttung in den letzten zehn Jahren ein bemerkenswertes Wachstum von 392 Prozent, was die Rendite der Anleger ankurbelte.
Ein weiteres Argument für den Erwerb und das Halten von Visa-Aktien sind die Netzwerkeffekte des Unternehmens. Mit einem zweigliedrigen Ökosystem aus 4,5 Milliarden im Umlauf befindlichen Karten und 130 Millionen Akzeptanzstellen für Händler ist der Nutzen des Netzwerks für beide Nutzergruppen enorm.
Diese Struktur macht es nahezu unmöglich, Visa zu verdrängen. In den letzten Jahren ist eine Vielzahl von Fintech-Unternehmen aufgestiegen, die digitale Geldbörsen und andere Werkzeuge zur weiteren Digitalisierung von Zahlungen anbieten. Dies hat Visa jedoch nicht daran gehindert, weiter zu expandieren.