23. September, 2024

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Visa-Aktie: Stabiler Wachstumskurs trotz regulatorischer Hürden

Visa-Aktie: Stabiler Wachstumskurs trotz regulatorischer Hürden

Die Aktie von Visa verzeichnete in den letzten drei Jahren einen Anstieg von 24%, während der S&P 500 um 19% zulegte. Unter Berücksichtigung reinvestierter Dividenden erzielte Visa eine Gesamtrendite von 27% gegenüber den 25% des S&P 500.

Visa konnte sich trotz Herausforderungen wie Inflation, rückläufigem Konsumverhalten und Druck seitens der Händler, die Gebühren zu senken, am Markt behaupten. Die interessante Frage bleibt jedoch: Kann Visa seine Marktüberlegenheit in den nächsten drei Jahren aufrechterhalten?

Obwohl Visa keine eigenen Kreditkarten ausgibt, arbeitet das Unternehmen mit Banken und Finanzinstitutionen zusammen, die Visa-gebrandete Karten ausstellen. Diese Partner übernehmen die Schulden der Kunden und Visa kümmert sich lediglich um die Abwicklung der Zahlungen über sein globales Netzwerk, wobei es eine Gebühr von etwa 1,5% bis 3,5% pro Transaktion erhebt.

Visa und Mastercard beherrschen nahezu monopolistisch den Karten-Zahlungsmarkt, was die Akzeptanz dieser Gebühren trotz Widerstands unter den Unternehmen weitaus stabiler macht. Zwischen dem Geschäftsjahr 2020 und 2023 steigerte Visa seinen Umsatz mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate (CAGR) von 14%, während der Gewinn je Aktie (EPS) mit einer CAGR von 19% wuchs.

Das Unternehmen bleibt durch seine Rolle im schwindenden Bargeld-Markt gut positioniert, muss jedoch den makroökonomischen Unsicherheiten standhalten. Ein Rückgang des Konsumverhaltens könnte die Transaktionsumsätze negativ beeinflussen. Auch neue digitale Zahlungsplattformen und "Buy now, pay later" (BNPL)-Dienste könnten Visa herausfordern.

Zusätzlich gibt es seit langem Druck von Händlergruppen, die Senkung der Transaktionsgebühren zu erreichen. Trotz eines vorläufigen Kompromisses im März, lehnte ein Bundesrichter die Vereinbarung im Juni ab, was auf weitere mögliche regulatorische Maßnahmen hinweist.

In den nächsten drei Jahren dürfte das Unternehmen von sinkenden Zinsen und einer anziehenden Wirtschaft profitieren, auch wenn Visa und Mastercard ihre Gebühren möglicherweise kappen müssen. Analysten prognostizieren für Visa ein Umsatzwachstum von 10% pro Jahr, während der Gewinn je Aktie jährlich um 14% steigen soll.

Bei einem erwarteten Gewinnwachstum und stabilen Kurs-Gewinn-Verhältnis könnte der Aktienkurs bis Ende 2026 etwa 350 US-Dollar erreichen, was einem Anstieg von 25% entspricht. Dies macht Visa zu einer soliden, wenngleich kein Hochwachstumstitel, Anlageoption.

Vor einem Investment in Visa sollten jedoch die regulatorischen Risiken sorgfältig beobachtet werden.