04. Dezember, 2024

Pharma

Vir Biotechnology: Ein Blick auf den Cashburn-Radar

Vir Biotechnology: Ein Blick auf den Cashburn-Radar

Investitionen in unrentable Unternehmen können lukrativ sein, wie Biotech-Firmen oder Minenexplorationsunternehmen immer wieder beweisen. Dennoch besteht das Risiko, dass viele dieser Firmen all ihre Reserven aufbrauchen und letztendlich Insolvenz anmelden müssen.

Vor diesem Hintergrund fragt sich, ob die Aktionäre von Vir Biotechnology angesichts ihres aktuellen Cashburns in Sorge sein sollten. Der Cashburn beschreibt die jährliche Rate, mit der ein unrentables Unternehmen seine liquiden Mittel zur Finanzierung seines Wachstums ausgibt. Diese negative freie Cashflow-Entwicklung analysieren wir, indem wir den Cashburn mit den liquiden Mitteln vergleichen, um die sogenannte "Cash-Runway" zu bestimmen.

Zum Stichtag im September 2024 verfügte Vir Biotechnology über liquide Mittel von 914 Millionen US-Dollar und war schuldenfrei. Mit einem Cashburn von 473 Millionen US-Dollar im zurückliegenden Jahr bedeutet dies eine Liquiditätsreichweite von etwa 23 Monaten. Dies ist zwar nicht alarmierend, doch ohne signifikante Reduzierung des Cashburns droht das Ende des Liquiditätspuffers.

Positiv hervorzuheben ist die Reduzierung des Cashburns um 29% im letzten Jahr, auch wenn ein Umsatzrückgang von 34% im selben Zeitraum Anlass zur Besorgnis gibt. Trotz dieser gemischten Bilanz sehen wir dem Wachstum optimistisch entgegen. Besonders wichtig wird sein, mit welchen Mitteln das Unternehmen seine Finanzierung in Zukunft sicherstellt, sei es durch Schulden oder die Ausgabe neuer Aktien.

In Relation zur Marktkapitalisierung von 1,1 Milliarden US-Dollar macht der Cashburn von 473 Millionen US-Dollar etwa 43% aus, was im Vergleich zur Unternehmensbewertung eine signifikante Summe darstellt. Ein solch erheblicher Kapitalbedarf könnte durch eine schmerzhafte Kapitalerhöhung gedeckt werden, was die Verwässerung der Anteile zur Folge hätte.