Vietnam hat in der Vergangenheit von den von Donald Trump eingeführten Zöllen auf chinesische Güter überraschend profitiert. Dieser Effekt ermöglichte dem südostasiatischen Land, als alternative Produktionsstätte eine immer wichtigere Rolle in der globalen Lieferkette zu spielen. Doch der Kurs der Handelspolitik birgt nun auch Risiken für die vietnamesische Wirtschaft, die sich im Spannungsfeld internationaler Handelskonflikte wiederfindet.
Im vergangenen Jahr konnte Vietnam ein beeindruckendes Wirtschaftswachstum vorweisen. Sollten sich die Zollbarrieren künftig jedoch verschärfen, erwarten Ökonomen eine spürbare Wachstumsdämpfung, die das Aufstrebens des Landes erheblich bremsen könnte. Dies verstärkt die Sorge, dass andere Länder, welche sich um eine stabile Handelsbeziehung zu den USA bemühen, am Ende ebenfalls die Schattenseiten protektionistischer Politiken zu spüren bekommen.
Ein bemerkenswerter Aspekt ist der Handelsüberschuss Vietnams gegenüber den USA in Höhe von 104 Milliarden US-Dollar. Dies verdeutlicht die starke wirtschaftliche Verflechtung und Abhängigkeit zwischen den beiden Ländern. Doch in einer volatilen Handelsumgebung stellt sich die Frage, wie beständig diese Beziehungen bleiben, wenn der Wind sich dreht und neue Zölle am Horizont drohen.