Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) hat vier Leichen an die israelische Armee überführt, die nach Angaben der Hamas als tote Geiseln identifiziert werden könnten. Diese Übergabe fand im Gazastreifen statt, wie aus einem Bericht des Büros des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu hervorgeht. Die Leichen wurden zuvor unter umstrittenen Umständen in Chan Junis im Süden des Gazastreifens an IKRK-Vertreter übergeben. Dabei verhüllten Mitarbeiter der Organisation die sichtbare Hamas-Propaganda mit Tüchern, um deren Darstellung zu neutralisieren. Das IKRK hatte bereits im Vorfeld mehr Respekt und Würde bei der Behandlung von Geiseln gefordert. Die Übergabe an die israelischen Streitkräfte erfolgte unter Beisein eines Militärrabbiners. Die Särge sollten dabei in die israelische Nationalflagge gehüllt werden. Zur endgültigen Identifizierung werden die sterblichen Überreste in ein forensisches Institut nahe Tel Aviv gebracht, bevor die Angehörigen informiert werden. Trotz des schlechten Wetters warteten zahlreiche Menschen am Rand des Gazastreifens auf den Transport. Laut Informationen der Hamas und israelischen Medienberichten sind unter den Toten eine Mutter und zwei Kleinkinder mit deutscher Staatsbürgerschaft sowie ein älterer Mann. Das Schicksal der Familie Bibas, zu der Schiri, Ariel und Kfir gehören, sorgt weiterhin für Spekulationen. Die dramatischen Bilder der Mutter und ihrer Kinder, aufgenommen während ihrer Entführung am 7. Oktober 2023, haben weltweit Bestürzung ausgelöst.
Politik
Vier mutmaßliche Geisel-Leichen: Spannungen zwischen Hamas und Israel
