Im fortlaufenden Tarifstreit um den öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen tasten sich die Verhandlungspartner vorsichtig aufeinander zu, doch eine abschließende Einigung ist weiterhin nicht in Sicht. Laut inoffiziellen Berichten haben sich die beiden Seiten seit Freitag zwar in einigen Aspekten angenähert, jedoch ist ein endgültiger Durchbruch nicht absehbar. Ein mögliches Scheitern der Verhandlungen steht ebenfalls im Raum.
Die Verhandlungsführer setzten bis in die frühen Morgenstunden zusammen, nur um wenige Stunden später die Diskussionen in getrennten Gremien fortzusetzen — ein deutliches Zeichen dafür, dass noch einige Herausforderungen bewältigt werden müssen.
Im Zentrum der Verhandlungen stehen Fragen zu Einkommen und Arbeitszeiten von etwa 2,5 Millionen Beschäftigten, deren Tätigkeitsfelder von Kindertagesstätten bis zur Müllabfuhr reichen. Die Gewerkschaften Verdi und dbb Beamtenbund hatten ursprünglich eine Gehaltserhöhung von acht Prozent, mindestens jedoch 350 Euro mehr im Monat plus drei zusätzliche freie Tage im Jahr gefordert. Im Verlauf des Sonntags brachten sie neue Vorschläge auf den Tisch. Auch auf Arbeitgeberseite — vertreten durch das Innenministerium und die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände VKA — wurden frische Zahlen präsentiert. Der Streitpunkt der zusätzlichen freien Tage blieb jedoch besonders umstritten, da Arbeitgeber dies mit potenziellen Einschränkungen in Serviceleistungen, wie beispielsweise reduzierten Kita-Öffnungszeiten, in Verbindung brachten.
Die dritte Runde der Verhandlungen, die am Freitag begonnen hatte, zeigt bislang kein abschließendes Ergebnis. Sollten bis zum Abend keine Fortschritte erzielt werden, könnte eine Unterbrechung der Gespräche anstehen, die eventuell Warnstreiks nach sich ziehen würde. Alternativ steht die Option im Raum, einen unabhängigen Schlichter einzuschalten, um den festgefahrenen Gesprächen neuen Schwung zu verleihen.