21. April, 2025

Grün

Verzweifelter Appell im Hungerstreik – Klimaaktivisten fordern politisches Umdenken

Verzweifelter Appell im Hungerstreik – Klimaaktivisten fordern politisches Umdenken

In der Bundeshauptstadt setzen Klimaaktivisten der Gruppe "Hungern bis ihr ehrlich seid" erneut ein dramatisches Zeichen. Durch einen Hungerstreik, der bereits seit dem 7. März andauert, versuchen sie, die Bundesregierung zu einer klaren Kommunikation über die Klimakrise zu bewegen. Ihr zentraler Antrieb ist die Überzeugung, dass nur eine ehrliche Darstellung der Gefahren durch den Klimawandel zu einem breit unterstützten Klimaschutz in der Bevölkerung führen könnte. Sie fordern daher eine umfassende Regierungserklärung durch Bundeskanzler Olaf Scholz, in der dieser die Bedrohungen offenlegt und Gegenmaßnahmen aufzeigt.

Die tiefer liegende Botschaft der Protestierenden gründet auf der Annahme, dass der bereits hohe Gehalt von Treibhausgasen in der Atmosphäre dringlichste Gegenmaßnahmen erfordert, darunter eine rapide Reduktion von CO2-Emissionen und das Entziehen von Kohlendioxid aus der Luft durch technische und natürliche Prozesse. Klimaexperten wie der renommierte Wissenschaftler Hans Joachim Schellnhuber unterstützen diese Perspektive und mahnen zu größtmöglicher Eile im Klimaschutz.

Das Erstarken radikaler Protestformen wie des Hungerstreiks wird von der Regierung zwar mit Besorgnis wahrgenommen, allerdings bleibt eine konkrete Reaktion auf die spezifischen Forderungen der Aktivisten bislang aus. Vor nicht allzu langer Zeit allerdings hatte sich der Bundeskanzler im Wahlkampf noch einem Dialog bezüglich ähnlicher Proteste gestellt, wenngleich ohne erkennbares Nachgeben seinerseits.

Während drei Männer bereits seit mehreren Wochen die Nahrungsaufnahme verweigern, ist der Gesundheitszustand eines von ihnen, des 61-jährigen Michael Winter, nach Einschätzung eines medizinischen Teams besorgniserregend und kritisch. Winter jedoch ist entschlossen, den Kampf fortzusetzen trotz der klaren Empfehlungen von Medizinern. Die weiteren Streikenden zeigen unterschiedliche Physis, und einer von ihnen plant sogar, seine Protestaktion zu intensivieren, indem er vorübergehend auf jegliche Flüssigkeitaufnahme verzichtet.

Die gesundheitlichen Folgen eines Hungerstreiks sind gravierend und können in einem progressiven Kräfteabbau bis hin zu lebensbedrohenden Zuständen resultieren. Laut dem Internisten Christoph Sarrazin verfügen die Aktivisten durch den Konsum von Gemüsesäften noch über gewisse Reserven, doch ohne diese wäre mit ernsthaften Komplikationen zu rechnen.