Boeings Raumschiff Starliner
In der unendlichen Weite des Weltraums zeichnet sich eine neue Herausforderung für die Raumfahrttechnik ab. Der "Starliner" von Boeing, der als glänzender Hoffnungsträger für die moderne Raumfahrt galt, findet sich in einem ungewollt verlängerten Andocken an der Internationalen Raumstation (ISS) wieder.
Ursprünglich nur für eine Woche geplant, befinden sich die Astronauten Barry Wilmore und Suni Williams nun schon seit einem Monat in 400 Kilometern Höhe über der Erde, weit entfernt von ihrem geplanten Aufenthaltszeitraum.
Technische Probleme
Die Mission, die von US-Vizepräsidentin Kamala Harris als "wichtiger Meilenstein" der bemannten Raumfahrt bezeichnet wurde, hat mit anhaltenden technischen Problemen zu kämpfen.
Diese begannen bereits mit einem schwierigen Start am 5. Juni vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral, als der Starliner wegen Triebwerksproblemen erst im zweiten Anlauf erfolgreich an der ISS andocken konnte.
Zudem traten neue Helium-Lecks auf, ein Problem, das bereits vor dem Start bekannt war, jedoch als nicht gefährlich für den Flug eingestuft wurde.
Eine ungewisse Wartezeit
Die Astronauten an Bord des Starliners befinden sich in einer Warteposition, während auf der Erde Tests mit baugleichen Triebwerken durchgeführt werden, um die Sicherheit für das Abdocken und die Rückkehr zur Erde zu gewährleisten.
Die NASA betont, dass niemand im All "gestrandet" sei, doch die Situation unterstreicht die Komplexität und die Risiken der bemannten Raumfahrt.
Der Starliner als fehleranfällige Alternative
Der Starliner, der als teilweise wiederverwendbares Raumfahrzeug konzipiert wurde, soll eine Alternative zur "Crew Dragon"-Raumkapsel von Elon Musks Firma SpaceX bieten.
Er landet im Unterschied zu seinem Konkurrenten nicht auf dem Wasser, sondern auf der Erde und hatte seinen ersten erfolgreichen unbemannten Flug zur ISS im Mai 2022.
Marktreaktionen und Zukunftsaussichten
Die Börse reagiert mit einer leichten Erholung der Boeing-Aktie, die im vorbörslichen Handel um 0,16 Prozent zulegte. Dies könnte auf ein vorsichtiges Vertrauen der Investoren in die Fähigkeit von Boeing hinweisen, diese Herausforderungen zu meistern.
Doch die Augen der Welt bleiben auf den Starliner gerichtet, dessen weiterer Verlauf nicht nur die Zukunft Boeings in der Raumfahrt beeinflussen wird, sondern auch die internationale Wahrnehmung der Sicherheit und Effizienz amerikanischer Raumfahrttechnologien.