07. Oktober, 2024

Politik

Verwirrung um neues Meldegesetz: Entwarnung für Spaniens Tourismusbranche

Verwirrung um neues Meldegesetz: Entwarnung für Spaniens Tourismusbranche

In Spanien hat eine geplante Reform der Meldepflicht für Touristen vorübergehend für Aufregung gesorgt. Befürchtungen erwuchsen aus der Annahme, dass Hotel- und Reiseanbieter künftig eine Fülle zusätzlicher Kundendaten sammeln müssten. Doch das Innenministerium in Madrid beschwichtigt: Der Informationsbedarf bleibt auf dem aktuellen Niveau.

Das sogenannte "Marlaska-Dekret", benannt nach Innenminister Fernando Grande-Marlaska, zielt vorrangig auf die Stärkung der öffentlichen Sicherheit ab. Bei einem Treffen zwischen Branchenvertretern und Regierungsmitgliedern betonte das Ministerium, dass die Erfassung essentieller Informationen wie Name und Passnummer auch weiterhin ausreichend sei.

Einige Unternehmer hatten befürchtet, dass künftig auch ausgeweitete Daten wie Kontaktdetails und Informationen über die familiäre Bindung bei Minderjährigen erfasst werden müssten. Kritische Stimmen monierten mögliche Datenschutzverletzungen sowie die vermeintlich unbewältigbare Datenmenge, die in europäischen Vergleichsländern unüblich sei.

Das neue Gesetz wurde mehrfach verschoben und soll nun ab dem 2. Dezember gelten. Es adressiert die Vernetzung mit polizeilichen Datenbanken zur Unterstützung bei der Verhinderung und Ermittlung schwerer Straftaten. Angesichts der wirtschaftlichen Bedeutung des Tourismus, der etwa 14 Prozent der spanischen Wirtschaftsleistung ausmacht, wird diese Adaptation aufmerksam verfolgt. Besonders stark ist der Wirtschaftszweig auf den Balearen, wo er rund 35 Prozent ausmacht. Ein Rekord von 64,3 Millionen ausländischen Besuchern in den ersten acht Monaten des Jahres unterstreicht die Dynamik dieser Branche.