In einem brisanten Gerichtsverfahren schlägt ein Gerichtsgutachter eine Generalüberholung der geplanten Versteigerung von Anteilsscheinen an der Citgo Petroleum-Muttergesellschaft vor. Der Verkaufsprozess, initiiert zur Begleichung von Forderungen in Höhe von 21,3 Milliarden US-Dollar gegen Venezuela und das staatliche Ölunternehmen PDVSA, steht nach einem turbulenten Jahr vor dem Neustart. Eine Abteilung des US-Bezirksgerichts in Delaware ist mit der Abwicklung des Verkaufs von Aktien der PDV Holding beauftragt. Diese Maßnahme hatte bislang keinen Erfolg, da ein Gebot über 7,3 Milliarden US-Dollar von der Aktivistenfonds-Tochter Elliott Investment Management die Gläubiger nicht überzeugen konnte. Mehrere Interessenten hatten signalisiert, bereit zu sein, erneut in die Bieterschlacht einzutreten, sofern ihnen dies gestattet wird. Der Berater des Gerichts, Robert Pincus, geriet aufgrund der schleppenden Verhandlungen und der exklusiven Bedingungen zugunsten von Elliott zunehmend in Bedrängnis. Dies endete in dem Vorschlag, den gesamten Prozess neu zu strukturieren. Elliott, vertreten durch die Tochtergesellschaft Amber Energy, hatte bereits gewarnt, sich aus dem Verfahren zurückzuziehen, sollte der Richter die bisherigen Konditionen nicht akzeptieren. Pincus folgte in seinem Vorschlag weitgehend den Anweisungen von Richter Leonard Stark, jedoch widersetzte er sich dem Hinweis, konkurrierende Fälle zuzulassen. Dies würde potenziellen Bietern laut Pincus ein zu hohes Risiko hinsichtlich verbundener Ansprüche auferlegen. Geplant ist nun, am 18. Dezember den Neustart der Auktion einzuleiten und über einen Zeitraum von drei Monaten neue Gebote zu sammeln. Eine endgültige Empfehlung könnte im April erfolgen, gefolgt von einer richterlichen Anhörung zur Bestätigung eines möglichen Käufers im Mai.