Investieren kann vielfältig sein: Sicherheit suchende Anleger setzen eher auf wert- und dividendenstarke Aktien, während risikobereite Investoren auf wachstumsorientierte Titel schielen. Eine prominente Vertreterin letzterer Strategie ist Cathie Wood mit ihrem ARK Investment Management, das auf disruptives Wachstum setzt.
ARK Investment fiel besonders während der Pandemie ins Auge, als niedrige Zinsen und boomende Internetaktien das Portfolio beflügelten. 2020 erzielte ARK Investment beeindruckende Renditen von 20%. Cathie Wood betont in Interviews stets den mehrjährigen Anlagehorizont ihres Fonds und spezialisierte sich auf Zukunftstrends wie Genetik, Robotik, Blockchain, Energiespeicherung und künstliche Intelligenz (KI).
Ein besonders kontroverser Schritt war ARK Investments Entscheidung, sich von einer prominenten KI-Aktie zu trennen, die auf Platz 14 von Morgan Stanleys „Highest Conviction Stocks“ steht. Im vierten Quartal 2022 reduzierte ARK seinen Anteil an der Aktie um 63%, bevor diese einen kräftigen Kursanstieg verzeichnete, was potenzielle Gewinne von 854 Millionen US-Dollar zunichtemachte.
Wood rechtfertigte diesen Schritt, indem sie auf Umschichtungen in andere wachstumsstarke Titel verwies. Beispielsweise investierte ARK in eine Aktie, die in ihrer Top-10-Liste der schnell wachsenden Titel auf Platz 6 rangiert und 2023 eine bessere Rendite als die fragliche KI-Aktie erzielte. Wood hält sich die Möglichkeit offen, bei erheblichen Kurskorrekturen wieder in die KI-Aktie zu investieren.
Trotz jüngster Mauezeiten bleibt ARK Investments Strategie auf disruptive Innovation ausgerichtet. Der jährliche Forschungsbericht prognostiziert beachtliche Renditen in den kommenden Jahren, zum Beispiel durch gesunkene KI-Trainingskosten oder boomende Märkte für humanoide Roboter. Auch Morgan Stanley teilt diese optimistische Einschätzung.
Die Performance von Verve Therapeutics, einem Biotechnologieunternehmen, das sich auf Geneditierungs-Therapien spezialisiert, konnte diese Erwartungen zuletzt nicht erfüllen. Im April 2024 brach die Aktie aufgrund negativer klinischer Daten zu ihrem führenden Produkt VERVE 101 ein. Auch nach Aktualisierungen im August bleibt die Unsicherheit hoch, und zukünftiger Erfolg hängt nun stark von den folgenden Produkten VERVE 102 und VERVE 201 ab.
Verve Therapeutics rangiert daher auf Platz 4 der von Short Sellern am wenigsten bevorzugten ARK-Aktien. Während das Unternehmen Potenzial besitzt, sehen wir größere Chancen bei anderen KI-Titeln mit günstigeren Bewertungen.