Verunsicherung nach Fusion: Ehemalige HSBC-Mitarbeiter bei der Royal Bank of Canada in Sorge

Bei der Royal Bank of Canada (RBC) wächst die Sorge unter ehemaligen HSBC-Mitarbeitern, die durch die Übernahme von HSBC Canada zur RBC stießen. Die kanadische Bank hatte sich im Rahmen der Akquisition von HSBCs kanadischem Geschäft im Wert von 13,4 Milliarden CAD verpflichtet, rund 3.000 ehemalige HSBC-Mitarbeiter mindestens sechs Monate zu beschäftigen. Diese Frist läuft nun aus, und einige der betroffenen Angestellten blicken mit Unsicherheit und Besorgnis in die Zukunft. RBC gibt an, dass bereits für nahezu 80 % der ehemaligen HSBC-Belegschaft - etwa 3.600 von insgesamt 4.500 Mitarbeitenden - neue Positionen innerhalb der Bank gefunden wurden. Dennoch berichten einige Mitarbeiter von fehlender Klarheit bezüglich ihrer täglichen Aufgaben und fürchten Entlassungen. Um den Übergang zu erleichtern, hat RBC spezielle Ressourcen bereitgestellt und die Einstellung neuer Mitarbeiter verlangsamt. Die Bank verspricht zudem großzügige Abfindungspakete für jene, die keine neuen Positionen finden. "Transparenz war uns wichtig", betont ein Sprecher der Bank, während einem Großteil der Frontline-Mitarbeiter eine Absicherung von mindestens zwei Jahren zugesichert wurde. RBC-CEO Dave McKay versicherte den HSBC-Mitarbeitern in einer Stadtversammlung im Dezember, dass es genügend Jobmöglichkeiten gebe und eine positive Zukunft bevorstehe. Trotzdem fühlen sich einige Mitarbeiter mit ihren neuen Rollen überfordert und in kontinuierlichem Wettbewerb mit langjährigen RBC-Mitarbeitern. Eine im August durchgeführte LinkedIn-Umfrage unter ehemaligen HSBC-Kollegen zeigt, dass fast die Hälfte von ihnen weiterhin nach internen Positionen bei RBC sucht, während ein Drittel bereits eine feste Anstellung gefunden hat. Der auf Arbeitsrecht spezialisierte Rechtsanwalt Lior Samfiru erklärte, dass viele ehemalige HSBC-Mitarbeiter besorgt über ihre berufliche Zukunft seien, besonders angesichts des zunehmenden Wettbewerbs um verfügbare Positionen. Die Einsparziele von RBC, die in einer Präsentation im August dargelegt wurden, sollen zwischen Oktober 2024 und März 2025 erkennbar werden, hauptsächlich durch Rationalisierung gemeinsamer Dienste und Funktionen. Analysten wie Nigel D'Souza von Veritas Investment Research prognostizieren mögliche Umstrukturierungskosten im kommenden Quartal. RBC muss sowohl die festgelegten Einsparziele erreichen als auch die Bedenken ihrer neuen Mitarbeiter adressieren, um die angestrebten Kostensegmente zu treffen und das Vertrauen der Aktionäre zu sichern.