18. Dezember, 2024

Politik

Vertrauenskrise zwischen Ost und West: Russlands Abschied von der Rüstungskontrolle

Vertrauenskrise zwischen Ost und West: Russlands Abschied von der Rüstungskontrolle

Russlands wachsendes Misstrauen gegenüber dem Westen hat das einstige System der Rüstungskontrolle der atomaren Supermächte offenbar in die Annalen der Geschichte verbannt. Der russische Generalstabschef Waleri Gerassimow verkündete jüngst, dass die Chancen auf eine Rückkehr zu früherem Vertrauen zu gering seien, um bestehende Verträge zu erneuern oder neue zu schaffen. Die einst verbindenden Abkommen sollen aufgrund der geopolitischen Spannungen nun gänzlich der Vergangenheit angehören. Sowohl Russland als auch die Vereinigten Staaten, die führenden Atommächte der Welt, äußerten ihr Bedauern über den Zerfall der umfassenden Vereinbarungen, die einst der Eindämmung des nuklearen Wettlaufs dienen sollten. Gerassimow beschuldigte die USA, durch ihre Politik Konflikte überall auf der Welt zu schüren und entscheidende Abrüstungsverträge der Zeit des Kalten Krieges zu zerstören. Als Antwort setzt Russland nun verstärkt auf Kooperationen mit Ländern wie China, Indien und Iran. Dabei berief sich Gerassimow auf die seiner Meinung nach unüberwindbaren Doppelstandards der westlichen Staaten. Ohne eine Basis des Vertrauens sei es unmöglich, ein wirksames System gegenseitiger Kontrolle aufzubauen. Während die USA ihrer Meinung nach Russland für den Kollaps von Verträgen wie dem ABM- und dem INF-Abkommen verantwortlich machen, bleibt die russische Seite bei ihrer Version der Vorfälle. Im Zuge der jüngsten Verschärfung der Konflikte hat Russland die Teilnahme am New-START-Vertrag suspendiert, beschränkt aber weiterhin sein Nukleararsenal gemäß des Abkommens. Die Stationierung von US-Raketen in Europa und Asien, insbesondere der Truppenaufbau in den Philippinen, betrachten russische Militärkreise als erhebliche Gefahr, was die generelle Sicherheitslage und das Risiko einer Eskalation betrifft. Russlands Bedenken richten sich auch gegen die Aktivitäten der NATO nahe seinen Grenzen. Nach einem Angriff auf russisches Territorium durch von den USA gelieferte Langstreckenraketen sieht Gerassimow die Vereinigten Staaten als aktiven Teilnehmer im Ukraine-Konflikt. Die Beziehungen zwischen beiden Nationen scheinen vor einer nachhaltigen Belastungsprobe zu stehen.