In einer weiteren Eskalation der angespannten Beziehungen zwischen Russland und der Ukraine werfen sich beide Länder erneut Verstöße gegen das Abkommen zum Schutz von Energieinfrastrukturen vor. Das russische Verteidigungsministerium berichtete von einem Angriff durch ukrainische Drohnen und Himars-Raketen, der zu einem Großbrand an der Gasmessstation in Sudscha führte und die Anlage nahezu zerstörte. Des Weiteren wurden im südrussischen Saratow 19 Drohnen abgefangen, die auf eine Raffinerie-Infrastruktur gerichtet waren. Obwohl diese Informationen bislang nicht unabhängig verifiziert werden können, beklagte Kremlsprecher Dmitri Peskow die Nichteinhaltung der vereinbarten Schlagsverzichtsabmachung durch die Ukraine. Russlands Position sei dagegen stabil und treu der Abmachung. Trotz einer mehrjährigen kriegerischen Auseinandersetzung zwischen den beiden Ländern bemühen sich die USA um eine friedliche Resolution. Ein jüngst von US-Präsident Donald Trump vorgeschlagenes 30-tägiges Waffenstillstandsangebot stieß jedoch auf die ablehnende Haltung von Kremlchef Wladimir Putin. Ein Minimalkonsens konnte lediglich über den Schutz von Energieinfrastrukturen erzielt werden. Gleichzeitig meldete der ukrainische Energieriese Naftogaz, dass Russland seinerseits Gasförderanlagen angegriffen habe. CEO Roman Tschumak betonte, die jüngste Attacke sei ein Versuch, die ukrainische Energieversorgung zu destabilisieren, glücklicherweise jedoch ohne Opfer. Man arbeite intensiv an der Beseitigung der Schäden. Ähnliche Anschuldigungen seitens der Ukraine betreffen auch russische Drohnenangriffe auf das Gebiet Poltawa. Ukrainischer Präsident Wolodymyr Selenskyj beschuldigte Russland während eines Gipfels in Paris, durch Artilleriebeschuss in Cherson die Energieinfrastruktur zu schädigen. Beweise sollen nach Washington übermittelt werden, um eine Reaktion des Weißen Hauses abzuwarten. Gleichzeitig hatte Moskau bereits zuvor während eines Telefonats zwischen Trump und Putin Vorwürfe gegen Kiew geäußert, noch bevor die Umsetzungsdetails einer solchen Übereinkunft vollständig bekannt waren.
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Verstrickungen im Energiekrieg: Vorwürfe und Drohnen über Eurasien
