Die Gerichte haben entschieden: Infowars und dessen Muttergesellschaft Free Speech Systems kommen unter den Hammer. Dieses Verkaufsverfahren, das am Mittwochmorgen beginnt, hat breite Aufmerksamkeit auf sich gezogen, vor allem durch das Gerücht, dass ein Bieter mit Verbindung zu Alex Jones ein Angebot in Millionenhöhe eingereicht hat. Dieser Unbekannte plant offenbar, das Programm des umstrittenen Medienunternehmens unter neuer Führung fortzusetzen. Hintergrund der Auktion ist die finanzielle Verpflichtung von Jones, 1,5 Milliarden Dollar an die Familien der Opfer des Sandy-Hook-Grundschulmassakers zu zahlen. Jones wurde in Texas und Connecticut der Verleumdung für schuldig befunden, nachdem er auf seiner Plattform falsche Behauptungen über die Tragödie verbreitet hatte. Interessenten an der Auktion kommen aus völlig unterschiedlichen Lagern. Während Unterstützer von Jones hoffen, ihm durch einen Kauf die Rückkehr als Moderator zu ermöglichen, sind auch seine Kritiker unter den Bietern. Beispielsweise hat das satirische Nachrichtenportal The Onion Interesse bekundet, ebenso das progressive Medium The Barbed Wire und die Medienaufsichtsorganisation Media Matters. Zur Versteigerung stehen der Name Infowars, verschiedene Konten in sozialen Netzwerken, ein Videoarchiv, Markenzeichen sowie diverse Ausrüstungsgegenstände wie ein gepanzertes Fahrzeug und ein motorisiertes Wohnmobil. Privatvermögen von Jones, wie sein persönliches X-Konto, kann möglicherweise in einer separaten Auktion folgen. Potenzielle Käufer hatten bis Freitagmittag Zeit, ihre Angebote abzugeben; bei der Liveauktion am Mittwoch sind nur jene mit akzeptierten Offerten zugelassen. Nicht verkaufte Artikel werden am 10. Dezember erneut versteigert. Dabei war eine Anzahlung von 10% des Gebots und die Unterzeichnung einer Verschwiegenheitserklärung erforderlich.