20. Dezember, 2024

Wirtschaft

Versteckte Sitzungen und Dokumentenlücken: Einblicke in den Zusammenbruch der Credit Suisse

Versteckte Sitzungen und Dokumentenlücken: Einblicke in den Zusammenbruch der Credit Suisse

Ein kürzlich veröffentlichter Bericht wirft einen scharfen Blick auf die geheimen Absprachen und das Misstrauen unter Schweizer Behörden, die den Zusammenbruch der Credit Suisse 2023 einleiteten. Zwei Jahre nach der Krise deckt die umfassende Untersuchung des Schweizer Parlaments eine Kultur der Geheimhaltung auf, die das Verständnis und die Handlungsfähigkeit der Regierung beeinträchtigte.

Die Auflösung von Credit Suisse hat das Ansehen der Schweiz als Finanzzentrum erschüttert und Zweifel an der Widerstandsfähigkeit globaler Banken und der Effektivität staatlicher Rettungsstrategien geweckt. Der Bericht enthüllt, wie die allgegenwärtige Diskretion zur Verwirrung innerhalb der Regierung führte, da sogenannte "Nicht-Meetings" zwischen Beamten die Vorbereitung auf die unvermeidliche staatliche Rettung und den Verkauf der Bank an die größere UBS behinderten.

Diese informellen Treffen, die nicht dokumentiert wurden, wurden vom ehemaligen Präsidenten der Schweizerischen Nationalbank, Thomas Jordan, favorisiert, während er versuchte, Credit Suisse mit UBS zu vereinen. Auch der ehemalige Finanzminister Ueli Maurer pflegte diese Praxis, was zu einem Mangel an dokumentierten Informationen und damit zu Konflikten innerhalb der Regierung führte.

Ein bemerkenswerter Vorfall ereignete sich im November 2022, als der Schweizer Präsident und der Kanzler keine notwendigen Unterlagen erhielten, um die Krise der Bank zu verstehen. Maurer lehnte ein formelles Treffen ab und verharmloste die Lage der Bank als beruhigt. Diesen informellen Umgang beendete schließlich seine Nachfolgerin Karin Keller-Sutter, die die Angst vor Leaks teilte.

Der Bericht zeigt auch, dass Treffen zwischen dem Zentralbankchef und Axel Lehmann, dem damaligen Vorsitzenden von Credit Suisse, stattfanden, während die Bank finanzielle Einbußen verzeichnete. FINMA-Chefin Marlene Amstad war oft nicht informiert und äußerst kritisch gegenüber dieser Praxis. Trotz intensiver Recherchen konnte die parlamentarische Untersuchung nicht feststellen, wie viele dieser inoffiziellen Treffen stattfanden.

Der optimistische Ton des Bankvorsitzenden während dieser schwierigen Phase steht im Kontrast zu den sich verschärfenden Problemen der Bank. Mauerers öffentliche Äußerung, man solle die Bank "ein oder zwei Jahre in Ruhe lassen", verzerrte die Dringlichkeit der Lage. Erst im Februar 2023 erhielten alle Mitglieder des Schweizer Regierungsgremiums die nötigen Dokumente, und kurz darauf wurde Credit Suisse an UBS verkauft.