In Reaktion auf die jüngsten Überschwemmungen in Niedersachsen kündigt die Landesregierung einen umfassenden Ausbau des Hochwasserschutzes an. Nach den Erfahrungen des so genannten Weihnachtshochwassers 2023, welches zwar ohne katastrophale Deichbrüche ablief, dennoch aber zu beträchtlichen Schäden führte, sieht die Regierung Handlungsbedarf. Umweltminister Christian Meyer betonte die Notwendigkeit, angesichts der Klimakrise handlungsschneller zu sein. Die Bewältigung der Herausforderungen erfordere nicht nur eine Beschleunigung langwieriger Genehmigungsverfahren, sondern auch eine Aufstockung des Personals. Der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz wird daher um 400 unbefristete Stellen, insbesondere für den Küsten- und Hochwasserschutz, verstärkt.
Das Besondere ist, dass die zuvor auf 200 beschränkte Zahl der unbefristeten Stellen somit verdoppelt wird. Dieses Engagement spiegelt die Relevanz wider, die die Landesregierung dem Hochwasserschutz beimisst. Im Zuge der Überschwemmungen erlitt Niedersachsen Schäden in dreistelliger Millionenhöhe, dies soll sich in Zukunft nicht wiederholen. Minister Meyer verwies auf die bereits um 1,7 Grad gestiegene Durchschnittstemperatur in Niedersachsen und die zunehmende Häufigkeit von Dürreperioden im Sommer sowie Starkregenereignissen, die überall im Land auftreten können. Die Kommunen müssten auf dieses veränderte Katastrophenszenario vorbereitet werden.
Um der Gefahr vorzubeugen, sollen regional Hochwasserpartnerschaften etabliert werden. Ein Runder Tisch für die Region um die Flüsse Hunte und Haaren wurde bereits von Oldenburgs Oberbürgermeister Jürgen Krogmann gefordert, was die überregionale Dimension der Hochwasserproblematik unterstreicht. Die konsequente Stärkung des Hochwasserschutzes soll Niedersachsen besser auf zukünftige Extremwetterlagen vorbereiten und Schutz wie auch Sicherheit für die Bürgerinnen und Bürger garantieren.