Die ohnehin angespannte Lage um das von russischen Truppen besetzte Atomkraftwerk Saporischschja hat sich mit neuen Vorwürfen weiter zugespitzt. Laut Angaben des russischen Verteidigungsministeriums attackierte die ukrainische Armee das AKW sowie die nahegelegene Stadt Enerhodar mit einer Drohnenattacke. Acht Drohnen sollen auf das Ziel geflogen sein, wurden jedoch sämtlich zerstört.
Ein Zwischenfall ereignete sich, als eine Drohne nach ihrem Abschuss explodierte und auf dem Dach des Trainingszentrums des Kraftwerks niederbrannte. Berichten zufolge gab es weder Opfer noch wurde die Anlage beschädigt. Aus Kiew stehen offizielle Stellungnahmen aktuell noch aus.
Zeitgleich meldete die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA), dass ihre Beobachter am Sonntag zwei Explosionen in der Nähe des AKWs vernommen hätten. Diese Vorfälle erhöhen die Besorgnis über die Sicherheit des größten europäischen Kernkraftwerks. IAEA-Chef Rafael Grossi appellierte erneut an beide Konfliktparteien zur Zurückhaltung, um die Sicherheit der Anlage nicht weiter zu gefährden.
Das Atomkraftwerk steht seit März 2022 unter der Kontrolle russischer Truppen, wobei diverse Versuche Kiews zur Rückeroberung bisher gescheitert sind. Die Verantwortung für die wiederholten Beschusshandlungen wird von beiden Seiten debattiert und wechselseitig verneint.