Mexikos Präsidentin Claudia Sheinbaum und der designierte US-Präsident Donald Trump scheinen eine gemeinsame Basis gefunden zu haben, um die Handelsbeziehungen ihrer Länder zu stärken. Nach einem freundlich verlaufenden Telefonat am Donnerstag beruhigten sich die aufgeheizten Gemüter hinsichtlich der angedrohten Zölle, die Trump auf Importe aus Mexiko und Kanada erheben möchte. Dies könnte auch für den angeschlagenen mexikanischen Peso ein Hoffnungsschimmer sein, der in den vergangenen Tagen Verluste hinnehmen musste.
Bei einer Pressekonferenz betonte Sheinbaum die Konstruktivität des Gesprächs, in dem sie und Trump jedoch weniger über die Zölle selbst als über die Beweggründe Trumps, namentlich die illegale Migration und den Fentanyl- Schmuggel, gesprochen haben. Sie hob hervor, dass die Vereinbarung zwischen beiden Staatschefs auf einen kooperativen Umgang abziele, ohne explizit die Schließung der Grenzen zu fordern, trotz gegenteiliger Aussagen Trumps auf Truth Social.
Während Trump behauptete, Mexiko habe sich bereit erklärt, die Migration durch Mexiko und damit die südliche US-Grenze zu schließen, stellte Sheinbaum klar, Mexiko verfolge eine Politik des Brückenbauens zwischen Regierungen und ihren Völkern. Sie widerlegte die Behauptungen und erklärte, dass es lediglich um die darauffolgenden Strategien zur Migrationskontrolle gehe.
Dies ist ein heikler Punkt, da die US-Mexiko-Kanada- Freihandelsvereinbarung (USMCA) durch solche Tarifpläne in Frage gestellt werden könnte. Analysten spekulieren, dass Trumps Vorschläge möglicherweise nur ein taktisches Manöver im Vorfeld der anstehenden Überprüfung des USMCA sind. Mexiko spielt eine bedeutende Rolle im Handel der USA, beteiligt sich mit 15,9 % am Gesamtvolumen der ersten neun Monate dieses Jahres.
Die jüngsten Bemühungen Mexikos, die Migration effektiv zu kontrollieren, zeigen Wirkung: Ein aktueller Flüchtlingszug aus Süd-Mexiko wird betreut, um ein weiteres Vordringen in die USA zu verhindern. Ob Trumps Zollpläne jedoch Einzug in die Realität finden, bleibt abzuwarten.