In Deutschlands Weinbergen ist die letzte Phase der Ernte in vollem Gange. Während in Regionen wie der Pfalz und Sachsen bereits die letzten Trauben gelesen wurden, zieht sich die Weinlese in den Rieslinggebieten des Nordens, wie dem Rheingau und Rheinhessen, noch hin. Hier wird weiterhin um jeden Sonnenstrahl gekämpft, um die überlebenden Trauben zur Reife zu bringen und den Zuckergehalt zu erhöhen.
Ernst Büscher vom Deutschen Weininstitut prognostiziert, dass die diesjährige Gesamternte unter dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre liegen wird, der bei 8,8 Millionen Hektolitern liegt. Klimatische Herausforderungen, insbesondere Spätfrost, haben den Winzern vor allem in Sachsen und Saale-Unstrut schwer zugesetzt, wo sie nur mit einem Viertel der üblichen Menge rechnen können.
Die Qualität der bisher geernteten Weine bleibt jedoch erfreulich gut bis sehr gut. An der Mosel starteten einige Winzer erst kürzlich mit der Ernte, was die außergewöhnliche Unsicherheit und die geduldige Hoffnung auf warme Herbsttage widerspiegelt. Die vergangenen Monate verlangten von den Winzern aufgrund ungewöhnlicher Wetterbedingungen erhöhten Arbeitseinsatz und führten zu steigenden Produktionskosten.
Trotz der Herausforderungen bleiben die Winzer optimistisch: Ein Jahr mit hohen Hürden kann auch Chancen bergen, exzellente Weine hervorzubringen, die sich durch eine ganz eigene Charakteristik auszeichnen werden.