16. Januar, 2025

Wirtschaft

Versicherungslandschaft unter Druck: UnitedHealth Group ringt mit gestiegenen Kosten

Versicherungslandschaft unter Druck: UnitedHealth Group ringt mit gestiegenen Kosten

Die Aktien der UnitedHealth Group haben im frühen Handel an Wert verloren, nachdem das Unternehmen im vierten Quartal mit unerwartet hohen medizinischen Kosten und einem Umsatz unter den Erwartungen kämpfen musste. Obwohl sich der Kursverlust von anfänglichen 5,2% später auf 3,6% verringerte, verzeichneten auch andere Versicherer wie Elevance Health und Humana Rückgänge. Der im abgelaufenen Quartal auf 87,6% gestiegene Medical-Loss-Ratio – eine zentrale Kenngröße, die den Anteil der Versicherungseinnahmen angibt, der für Patientenversorgung aufgewendet wird – war ein wesentlicher Grund für die Zurückhaltung der Investoren, die in der Regel einen niedrigeren Wert bevorzugen. Bereits seit über einem Jahr machen den amerikanischen Krankenversicherern sowohl steigende medizinische Ausgaben als auch strengere staatliche Vergütungsrichtlinien zu schaffen. UnitedHealth, als Branchenprimus und Stimmungsbarometer der Versicherungsindustrie, hat diese Entwicklungen in seiner Prognose für 2025 berücksichtigt und seine Einschätzungen bekräftigt. Laut Ben Hendrix von RBC Capital Markets übertrafen die medizinischen Kosten des vierten Quartals selbst kürzlich angehobene Schätzungen. Dies wirft die Frage auf, ob das Unternehmen für das Jahr 2025 auf Kurs bleibt. Die Ergebnisse von UnitedHealth legten offen, dass Spezialarzneimittel und Krankenhausabrechnungen maßgeblich zur Kostenentwicklung beitrugen. Trotz eines leichten Übertreffens der Gewinnprognosen mit einem bereinigten Gewinn von 6,81 Dollar pro Aktie, lag der Umsatz mit 100,8 Milliarden Dollar leicht unter den Erwartungen. Die Tragödie um den Mord an einem hochrangigen Führungskraftmitglied Anfang Dezember in New York überschattete zudem die jüngsten Entwicklungen im Unternehmen. Die für Donnerstag angesetzte Telefonkonferenz zu den jüngsten Geschäftszahlen ist das erste öffentliche Statement der Geschäftsführer seit dem Vorfall. Neben Sicherheitsbedenken werfen viele den Fokus auf umstrittene Praktiken wie Leistungsablehnungen und Vorautorisierungen, die die Branche weiter in den Fokus rücken.