Die deutsche Versicherungslandschaft steht vor einem Jahr des Wachstums: Dank der kräftigen Erhöhung von Autoversicherungsbeiträgen erwarten die Versicherer spartenübergreifend einen Zuwachs der Beitragseinnahmen um fünf Prozent auf 250 Milliarden Euro. Diese Prognose gab Norbert Rollinger, Präsident des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), in einem Gespräch in Berlin bekannt. Schon im vergangenen Jahr verzeichnete die Branche ein beeindruckendes Wachstum der Prämieneinnahmen um 5,3 Prozent, was die Gesamtsumme auf 238 Milliarden Euro anhob.
Besonders im Segment der Schaden- und Unfallversicherungen zeichnete sich mit 7,8 Prozent ein kräftiger Anstieg der Prämieneinnahmen ab, während das Wachstum bei Lebensversicherungen mit 2,6 Prozent moderater ausfiel. Diese Entwicklungen scheinen sich auch in den kommenden Jahren fortzusetzen: Für das Jahr 2025 erwartet der Verband ein Beitragswachstum von 7,5 Prozent im Bereich der Schaden- und Unfallversicherungen, sodass ein Umsatz von 99 Milliarden Euro in diesem Segment erreicht werden könnte.
Autoversicherer stehen weiterhin vor der Herausforderung, dass die Kosten für Reparaturen und Ersatzteile überproportional zu den allgemeinen Verbraucherpreisen steigen. Dies führt dazu, dass die Gewinne der Beitragseinnahmen oft nicht ausreichen, um die Ausgaben zu decken. Um wirtschaftlich zu bleiben, heben viele Kfz-Versicherer die Prämien ihrer Policen an.
Vor dem Hintergrund immer höherer Schäden durch Naturereignisse warnen Versicherungsunternehmen vor der Einführung einer Pflichtversicherung gegen Elementarschäden. Der GDV schlägt stattdessen vor, dass sich staatliche und private Akteure nach der Bundestagswahl darauf fokussieren sollten, die Versicherbarkeit von Elementarschäden langfristig sicherzustellen, anstatt nur zu regulieren.