16. September, 2024

Startups & VC

Versicherungs-Startup Getsafe scheitert bei Übernahme von Friday

Die Übernahmegespräche zwischen den Insurtech-Startups Getsafe und Friday sind gescheitert. Uneinigkeit über die Unternehmensbewertung verhinderte den Deal. Für die Insurtech-Branche zeigt sich damit einmal mehr: Die Konsolidierungswelle ist in vollem Gange.

Versicherungs-Startup Getsafe scheitert bei Übernahme von Friday
Getsafe und Friday einigen sich nicht – Trotz intensiver Verhandlungen konnte sich das Insurtech-Startup Getsafe nicht mit Friday auf einen Kaufpreis verständigen. Ein harter Rückschlag in einem ohnehin schwierigen Marktumfeld.

Getsafe auf Shoppingtour – ohne Erfolg bei Friday

Getsafe, ein junges und innovatives Versicherungsunternehmen aus Heidelberg, hat in den letzten Monaten mehrere Übernahmen getätigt. Doch bei der geplanten Übernahme des Konkurrenten Friday blieb der Erfolg aus. Beide Unternehmen konnten sich nicht auf einen Preis einigen, und so platzte der Deal.

Friday, das in den letzten Jahren vor allem mit seiner Autoversicherung bekannt wurde, war einst ein Hoffnungsträger der Branche.

Doch in letzter Zeit wurde es still um das Unternehmen. Mit hohen Verlusten und stagnierendem Wachstum stand Friday vor großen Herausforderungen. Da hätte eine Übernahme durch Getsafe durchaus Sinn ergeben. Aber Baloise, der Hauptinvestor von Friday, sah das wohl anders und zog die Reißleine.

Während Getsafe durch mehrere Übernahmen expandierte, zeigt der gescheiterte Deal mit Friday, dass nicht jede Fusion funktioniert. Der Markt bleibt hart umkämpft.

Warum der Deal scheiterte

Hintergrund der geplatzten Übernahme sind die finanziellen Probleme von Friday. Seit der Gründung im Jahr 2017 hat das Unternehmen rund 180 Millionen Euro an Verlusten eingefahren.

Die Einnahmen aus Prämien liegen bei etwa 50 Millionen Euro pro Jahr, aber die Verluste sind weiterhin hoch. Das macht es schwer, einen fairen Kaufpreis zu bestimmen.

FRIDAY Versicherungen – online, flexibel, einfach.
Starte in eine bessere Online-Versicherung ► Angebot in wenigen Sekunden ► Schnelle Schadenszahlung ► Ausgezeichneter Service

Getsafe, das mit Übernahmen wie „Deine Studienfinanzierung“ und dem Deutschland-Geschäft von Luko in der Vergangenheit bereits expandierte, wollte durch den Kauf von Friday in den Markt der Autoversicherungen einsteigen.


Lesen Sie auch:

Wie Chinas Wirtschaftsflaute den globalen Luxusmarkt erschüttert
In China lässt die Kauflust nach, und die einstigen Wachstumsmotoren der Luxusindustrie stehen vor großen Herausforderungen. Neue Strategien sind gefragt, um die Branche zu revitalisieren.

Doch die Verhandlungen verliefen im Sand. Insidern zufolge konnte man sich einfach nicht auf eine Bewertung einigen, die für beide Seiten akzeptabel war.

Die Insurtech-Branche in Bewegung

Der geplatzte Deal zeigt, wie viel Bewegung derzeit in der Insurtech-Branche steckt. Viele junge Versicherungsunternehmen versuchen, durch Übernahmen und Fusionen ihre Position zu stärken. Doch nicht jede Übernahme ist erfolgreich – wie das Beispiel von Getsafe und Friday zeigt.

Seit seiner Gründung 2017 hat Friday rund 180 Millionen Euro Verlust gemacht. Die hohen Verluste und das stagnierende Wachstum machten eine Übernahme für Getsafe riskant.

Die großen Insurtechs wie Clark und Wefox haben in den letzten Jahren viele Unternehmen gekauft und sich dadurch stark vergrößert.

Getsafe konnte vor kurzem immerhin einen ersten profitablen Monat verkünden und erwartet, die Prämieneinnahmen dieses Jahr auf etwa 50 Millionen Euro zu steigern. Doch auch für sie ist der Markt hart umkämpft.

Wie geht es weiter?

Für Getsafe und Friday bleibt die Frage, wie es weitergeht. Beide Unternehmen müssen sich nun neu orientieren und ihre Strategien anpassen. Getsafe wird wohl weiter auf der Suche nach neuen Übernahmekandidaten sein, um zu wachsen. Friday hingegen muss sich überlegen, wie es seine Verluste in den Griff bekommt und wieder in die Spur findet.

Das könnte Sie auch interessieren:

Strategiewechsel bei Google: Kreditkartenzahlungen für Werbekunden vor dem Aus
Google Ads stellt Kreditkartenzahlungen ein und zwingt große Werbekunden zu alternativen Zahlungsmethoden, was erhebliche Auswirkungen auf Fintechs und etablierte Kreditkartenanbieter haben könnte.