08. September, 2024

Finanzen

Versicherung im Klimawandel: R+V-Chef schlägt Alarm - Gebäudeversicherungen vor dem Kollaps?

Norbert Rollinger, R+V-Chef und GDV-Präsident, warnt vor drastischen Konsequenzen des Klimawandels: Gebäudeversicherungen könnten unbezahlbar werden. Eine düstere Prognose für die Zukunft der Versicherungsbranche.

Versicherung im Klimawandel: R+V-Chef schlägt Alarm - Gebäudeversicherungen vor dem Kollaps?
Im Auge des Klimasturms: R+V-Chef Norbert Rollinger warnt vor einer drohenden Versicherungskrise durch den Klimawandel. Gebäudeversicherungen könnten unbezahlbar werden, und die Branche steht vor einer existenziellen Herausforderung.

In den letzten Jahren haben wir nicht nur eine Erwärmung unseres Planeten erlebt, sondern auch eine zunehmende Besorgnis in der Versicherungsbranche. R+V-Chef Norbert Rollinger schlägt Alarm und warnt eindringlich vor den drastischen Auswirkungen des Klimawandels auf Gebäudeversicherungen.

Die Frage, die sich stellt: Steuern wir auf einen Kollaps der Versicherungslandschaft zu?

Klimawandel als wirtschaftliches K.O.?

Norbert Rollinger, nicht nur Chef des Versicherungsriesen R+V, sondern auch Präsident des Gesamtverbands der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), äußerte sich besorgt über die finanziellen Herausforderungen, denen sich die Branche gegenübersieht.

Im Interview mit der Mediengruppe VRM verdeutlichte er, dass wir uns auf eine bedenkliche Zukunft zubewegen könnten, in der Gebäudeversicherungen schlichtweg unbezahlbar werden.

Die düstere Prognose des R+V-Chefs wirft einen Schatten auf die Versicherungswelt:

„Wir laufen sukzessive auf eine Unversicherbarkeit von Risiken zu“, warnte Rollinger.

Diese Aussage markiert einen kritischen Wendepunkt, bei dem die Auswirkungen des Klimawandels nicht nur Umweltausmaße annehmen, sondern auch die fundamentale Struktur der Versicherungsbranche erschüttern könnten.

Das Schreckensszenario: Unerschwingliche Prämien und fehlender Schutz

Rollinger wagte eine schockierende Prognose: Bei einer Erderwärmung von drei bis vier Grad sei praktisch kein Versicherungsschutz im Bereich Gebäude mehr denkbar.

Die Kosten für Versicherungen könnten derart in die Höhe schießen, dass tragfähige Angebote unmöglich werden. Ein Szenario, das nicht nur die Wirtschaftlichkeit der Branche bedroht, sondern auch den Schutz der Versicherten in Frage stellt.

Das Paris-Abkommen als Rettungsanker?

Im Pariser Klimaabkommen von 2015 wurde das ambitionierte Ziel festgehalten, die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen. Doch Rollinger betont, dass wir uns in einem kritischen Bereich bewegen und dringende Anpassungen erforderlich sind. Der R+V-Chef appelliert an die Notwendigkeit, den Bau von Häusern in Überflutungszonen zu stoppen, um eine Eskalation der Risiken zu verhindern.

Finanzierungslücke und steigende Prämien

Rollinger macht keinen Hehl aus den finanziellen Konsequenzen, die uns bevorstehen, wenn wir nicht handeln.

„Die Versicherungsprämien werden sich in den nächsten Jahren verdoppeln, wenn keine Klimafolgenanpassung erfolgt“, warnt er eindringlich.

Die Forderung nach Klimafolgenanpassung wird zum zentralen Thema, um die Versicherungsbranche vor einem finanziellen Kollaps zu bewahren.

Die Uhr tickt, und die Herausforderungen des Klimawandels verlangen nicht nur nach Umweltbewusstsein, sondern auch nach dringenden Maßnahmen in der Finanzwelt.

Rollingers Warnung ist ein Weckruf für die Entscheidungsträger, die Branche und die Gesellschaft als Ganzes, um gemeinsam einen Ausweg aus diesem düsteren Szenario zu finden. Es geht nicht nur um den Schutz von Gebäuden, sondern auch um die Zukunft der Versicherung selbst.