Versicherungsaktien gehören nicht unbedingt zu den glamourösen Lieblingen der Börse. Aber wenn es um Stabilität und verlässliche Dividenden geht, sind sie kaum zu schlagen. Gerade Allianz, Munich Re und Axa zeigen, dass langweilig manchmal gut ist – vor allem für Anleger, die Wert auf geringe Schwankungen und stetige Ausschüttungen legen.
Was Versicherer für Anleger interessant macht
Während Technologiewerte oft Schlagzeilen machen, sind es Aktien von Versicherern, die in unsicheren Zeiten den Unterschied ausmachen. Die Schwankungen bei Allianz, Munich Re und Axa sind im Vergleich zum Gesamtmarkt gering.
Während der US-Index S&P 500 mit teils starken Ausschlägen kämpft, bewegen sich Versicherer-Aktien relativ ruhig – ihre Volatilität liegt im Schnitt bei etwa 12 Prozent. Zum Vergleich: Der S&P 500 kommt auf über 20 Prozent.
Noch wichtiger für Anleger ist die Dividendenstärke. Bei den großen Versicherern haben Dividenden seit der Finanzkrise nicht nur gehalten, sondern sich in vielen Fällen sogar erhöht.
Die Deutsche Bank schätzt, dass bei den europäischen Platzhirschen wie Allianz, Zurich oder Axa die durchschnittliche Dividendenrendite bis 2026 auf 6,5 Prozent steigen könnte.
Allianz: Stabilität aus München
Wenn es um Verlässlichkeit geht, führt an der Allianz kaum ein Weg vorbei. Der Münchner Versicherungskonzern steigert seine Gewinne stetig – zuletzt um knapp sieben Prozent auf 14,7 Milliarden Euro.
Selbst in schwierigen Marktphasen konnten Aktionäre immer mit stabilen Dividenden rechnen. Seit 2013 hat sich die Dividende fast verdreifacht: von 5,30 Euro auf aktuell 13,80 Euro pro Aktie. Analysten gehen davon aus, dass die Ausschüttung in den nächsten Jahren weiter steigt.
Interessant ist auch das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) der Aktie. Mit einem KGV von etwa 12 ist die Allianz-Aktie nicht überbewertet. DZ Bank und Jefferies sehen Potenzial bis 310 Euro – aktuell liegt der Kurs bei rund 292 Euro. Ein solides Investment für alle, die Stabilität schätzen.
Munich Re: Klimawandel als Preistreiber
Munich Re, der weltgrößte Rückversicherer, profitiert von den immer größeren Risiken, die der Klimawandel mit sich bringt. Naturkatastrophen, Cyberattacken und geopolitische Spannungen sorgen für eine steigende Nachfrage nach Rückversicherungen.
Die Folge: Stetig steigende Prämien und starke Gewinne. Allein die Dividende hat sich in den letzten zehn Jahren verdoppelt und liegt nun bei 15 Euro pro Aktie.
Auch der Aktienkurs von Munich Re hat in den letzten fünf Jahren kräftig zugelegt. Mit einem KGV von rund 10,6 bleibt die Aktie dennoch attraktiv bewertet. Die DZ Bank erwartet, dass der Gewinn je Aktie bis 2026 um fast 30 Prozent zulegen wird. Die Analysten sehen ein Kursziel von 535 Euro.
Aber: Rückversicherer wie Munich Re sind nicht ohne Risiko. Sollte der "harte Markt" – also die Phase steigender Preise – enden, könnten die Gewinne unter Druck geraten. Dennoch bleibt Munich Re für Anleger eine solide Wahl, vor allem wegen der starken Dividende und der stabilen Gewinnentwicklung.
Axa: Auf Wachstumskurs mit klarer Strategie
Der französische Versicherer Axa hat sich mit einer klaren Fokussierung auf das Kerngeschäft gut aufgestellt. Während andere Unternehmen versuchen, breit aufgestellt zu sein, konzentriert sich Axa zunehmend auf das Geschäft mit Schaden- und Unfallversicherungen – und das zahlt sich aus.
Der Nettogewinn stieg zuletzt um über vier Prozent, und Analysten erwarten, dass das Ergebnis je Aktie in den nächsten Jahren deutlich wächst.
Besonders attraktiv: Die Dividendenrendite von Axa ist mit über 5,7 Prozent die höchste im Vergleich zu Allianz und Munich Re. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis von 10,6 deutet darauf hin, dass auch bei Axa noch Luft nach oben ist.
Versicherungsaktien als Sicherheitsanker
In volatilen Zeiten bieten Versicherer-Aktien eine solide Grundlage für jedes Portfolio. Allianz, Munich Re und Axa überzeugen durch stabile Gewinne, verlässliche Dividenden und vergleichsweise geringe Schwankungen. Wer also nicht auf das schnelle Geld, sondern auf langfristige Sicherheit setzt, ist mit diesen Werten gut beraten.