23. Oktober, 2024

Märkte

Verschobene Pläne: Wolfspeed-Fabrik im Saarland vor ungewisser Zukunft

Verschobene Pläne: Wolfspeed-Fabrik im Saarland vor ungewisser Zukunft

Der Bau der neuen Wolfspeed-Chipfabrik im Saarland steht auf der Kippe. Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) ließ verlauten, dass das Projekt zwar nicht aufgegeben, jedoch zeitlich unbestimmt verschoben wurde. Dies sei vor allem von den Marktveränderungen abhängig, allerdings halte das Unternehmen am Standort Ensdorf fest. Diese Verzögerung stellt einen herben Rückschlag für das Saarland und den gewollten Strukturwandel der Region dar. Laut Rehlinger wird die gegenwärtige Marktlage von Unsicherheiten in der Automobilbranche geprägt, wobei besonders die Elektromobilität schwierige Zeiten durchlebt. Das trifft auch die Chipindustrie, die stark vom automobilen Sektor abhängt. Anfangs wurde der Baubeginn für 2025 datiert, nachdem ursprünglich ein schnellerer Start geplant war. Die Investitionen belaufen sich auf etwa 2,7 Milliarden Euro und sollen mindestens 600 Arbeitsplätze schaffen. Die geplante Anlage in Ensdorf hatte das Potenzial, die weltgrößte Produktionsstätte für Siliziumkarbid-Halbleiter zu werden, was E-Autos effizienter machen könnte. Die unvorhergesehene Marktentwicklung sorgte jedoch für Enttäuschung bei Wolfspeed. Gleichwohl bleibt ein Großteil der vorgesehenen Fläche in Ensdorf offen für künftige Projekte, was die Attraktivität des Standorts unterstreicht. Wirtschaftsminister Jürgen Barkes geplanter USA-Besuch, um Wolfspeed zu treffen, bleibt trotz dieser Entwicklung bestehen, wenngleich keine Änderungen erwartet werden. Mit Blick auf die kommenden Industriegipfel auf Bundesebene fordert Rehlinger dringend Maßnahmenpakete zur Unterstützung der Industrie, um Deutschland wettbewerbsfähig zu halten. Neue Anreize für die Elektromobilität und die Stabilisierung der Energiepreise stehen dabei im Vordergrund.