23. September, 2024

Politik

Verschiebung des Prozesses gegen Ex-VW-Chef Winterkorn in Dieselaffäre

Verschiebung des Prozesses gegen Ex-VW-Chef Winterkorn in Dieselaffäre

Die Fortsetzung des Strafprozesses gegen den ehemaligen VW-Konzernchef Martin Winterkorn wird auf unbestimmte Zeit verschoben. Grund dafür ist ein Unfall im häuslichen Umfeld, der Winterkorn ins Krankenhaus brachte, wie das Landgericht Braunschweig mitteilte. Ursprünglich waren Verhandlungen für diesen Mittwoch und Donnerstag geplant, die nun aufgehoben wurden.

Einzelheiten zu dem Unfall und zum Gesundheitszustand des 77-Jährigen wurden nicht bekanntgegeben. Es bleibt unklar, wann der Prozess fortgesetzt wird. Über die Frage, ob die gesundheitlichen Gründe eine längere Verzögerung der Verhandlung erfordern, will sich das Gericht später äußern.

Die Abgasmanipulationen bei Volkswagen wurden vor neun Jahren öffentlich. Anfang September startete schließlich der Prozess gegen Winterkorn, der seine Unschuld vehement beteuerte. Sein Verteidiger Felix Dörr erklärte bereits zu Beginn des Verfahrens optimistisch: 'Unser Mandant weist die gegen ihn erhobenen Vorwürfe entschieden zurück. Wir sind zuversichtlich, dass wir zu einem guten Ergebnis für unseren Mandanten gelangen werden.'

Winterkorn wird gewerbsmäßiger Betrug, Marktmanipulation und uneidliche Falschaussage vorgeworfen. Er soll Käufer über die Beschaffenheit der Fahrzeuge getäuscht und den Kapitalmarkt im September 2015 nicht rechtzeitig über mögliche Risiken durch Strafzahlungen informiert haben. Zudem wird ihm vorgeworfen, 2017 vor dem Untersuchungsausschuss des Bundestags uneidlich falsch ausgesagt zu haben.

Die Verteidigung ist jedoch überzeugt, dass Winterkorn unschuldig ist, niemanden geschädigt und den Kapitalmarkt nicht absichtlich im Unklaren gelassen habe. Die Unschuldsvermutung gelte weiterhin.

Bereits im ersten großen Betrugsprozess 2021 in Braunschweig sollte Winterkorn mit weiteren ehemaligen VW-Managern und Ingenieuren auf der Anklagebank sitzen. Aufgrund gesundheitlicher Probleme wurde sein Fall jedoch abgetrennt und sollte nun separat verhandelt werden. Für den laufenden Strafprozess waren fast 90 Verhandlungstermine bis September 2025 angesetzt.